laut.de-Kritik

Angst, Enttäuschung, Verzweiflung, Hass und natürlich Liebe.

Review von

"When The Pawn" ist der Anfang eines aus 90 Worten bestehenden Gedichtes und wäre es nach Fiona Apples Willen gegangen, hätte der Albumtitel auch aus dem kompletten Gedicht bestanden. (Was Musikredakteure wohl teilweise in Schwierigkeiten gebracht hätte.)

Aber wie ist das Album denn nun abgesehen vom Namen? Perfekt! Oder zumindest ganz dicht dran. Die Titel wirken alle dermaßen organisch und durchdacht, dass es einfach Spass macht, zuzuhören. Fiona Apple schnappt einen an der Hand und zieht einen quer durch ihr Gefühlsleben durch Angst, Enttäuschung, Verzweiflung, Hass und natürlich Liebe.

Ob man möchte oder nicht, spielt keine Rolle, und der Versuch zu fliehen ist zum Scheitern verurteilt. Sie schafft es auf wunderbare Weise, all diese Empfindungen - vorzugsweise durch ihre Stimme und das Klavier - im Kopf des Zuhörers zu verankern. Wobei die guten Lyrics natürlich einiges dazu beitragen, allerdings würde das Album wohl auch auf rein musikalischer Ebene funktionieren.

"When The Pawn" stellt eine Weiterentwicklung zum schon sehr guten Vorgänger "Tidal" dar. Das Album erschließt sich recht schnell, ändert sich aber mit jedem Hören, scheint immer besser zu werden.

Was mich am meisten erstaunt, ist, wie jemand mit gerade mal 22 Jahren so gut arrangierte Songs produzieren kann. "When The Pawn" katapultiert Fiona Apple in eine Liga mit PJ Harvey und Tori Amos.

Trackliste

  1. 1. On The Bound
  2. 2. To Your Love
  3. 3. Limp
  4. 4. Love Ridden
  5. 5. Paper Bag
  6. 6. A Mistake
  7. 7. Fast As You Can
  8. 8. The Way Things Are
  9. 9. Get Gone
  10. 10. I Know

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