laut.de-Biographie
Iron Savior
Der Hamburger Piet Sielck tritt vor seiner Aktivität als Sänger und Gitarrist bei Iron Savior als Produzent von Bands wie Blind Guardian, Gamma Ray, Saxon oder Uriah Heep in Erscheinung.
Dabei ist vielen gar nicht bekannt, dass der Mann auch bei der ersten Besetzung von Helloween dabei war. Schließlich nutzt er 1997 seine guten Kontakte zu Thomen Stauch (Blind Guardian) und zu Kai Hansen (Gamma Ray) und spielt mit eben jenen das selbst betitelte Debütalbum "Iron Savior" ein. Piet zeichnet bei der Scheibe für knappe 90 Prozent verantwortlich, da er fast alles einsingt und auch viele Gitarren- und Bassparts übernimmt.
Bei ihrem ersten Gig auf dem Wacken Open Air stehen ihnen Jan-S. Eckert (Bass) und Andreas Kück (Keyboards) mit zur Seite, die auch auf der Tour mit Edguy dabei sind. Danach stehen wieder einige Produktionsarbeiten an, bevor Piet mit den Vorbereitungen zur neuen Scheibe beginnt.
Zunächst erscheint mit "Coming Home" eine EP, auf der Dan Zimmermann von Gamma Ray den Platz von Thomen an den Drums einnimmt, da dieser mit Blind Guardian zu beschäftigt ist. Auf der EP ist neben zwei Songs des nachfolgenden "Unification"-Albums und einer Liveversion von "Atlantis Falling" auch ein Cover des Judas Priest-Klassikers "The Rage" zu hören. "Unification" knüpft da an, wo "Iron Savior" aufhört und zeigt, dass man es hier nicht nur mit einem Nebenprojekt zu tun hat.
"Interlude" erscheint schon wenige Monate nach "Unification" und hat fünf Live-Songs zu bieten, aber auch vier nicht veröffentlichte Tracks, die es nicht auf den Vorgänger geschafft haben sowie eine weitere Priest-Coverversion, diesmal "Desert Plains". "I've Been To Hell" nennt sich die zweite EP, die 2000 erscheint. Auch hier sind zwei Songs des nachfolgenden Albums enthalten sowie zwei weitere Coverversionen.
Kai Hansen verlässt die Band nach einer Tour mit Running Wild endgültig, da er es zeitlich einfach nicht mehr mit Gamma Ray unter einen Hut bekommt. Seine letzten Auftritte mit Iron Savior spielt er im Rahmen der Nocturnal Rites/Labyrinth-Tour.
Neu im Line-up sind Drummer Thomas Nack und Gitarrist Joachim 'Piesel' Küstner (klampft auch bei Lacrimosa), der Piet die Möglichkeit gibt, sich mehr auf den Gesang zu konzentrieren. Auch auf "Dark Assault" gibt es keine großen Abweichungen (man höre nur das Priest-Cover "Delivering The Goods"), außer dass der Bombast etwas weniger dick aufgetragen und die Atmosphäre etwas dunkler gehalten ist.
Das stört aber nur bedingt, da mit dem 2002er-Werk "Condition Red" ein ebenbürtiges Album in die Läden kommt, das beweist, dass Iron Savior auch ohne Hansen bestens funktionieren.
Im Zuge der Veröffentlichung spielen sie die großen relevanten Festivals, bei denen ihnen Uwe Lulis (Ex-Grave Digger) an der Gitarre aushilft, was bedeutet, dass drei Gitarristen auf der Bühne stehen. Da sich Thomas im August am Daumen verletzt, müssen sie einige Shows verschieben. Für das Jahr 2003 stehen wieder einige Studioarbeiten für andere Bands an, und Piet heiratet zudem zum zweiten Mal.
Da Basser Jan von seinem ehemaligen Nebenprojekt Masterplan immer mehr in Beschlag genommen wird, ziehen er und Piet die Konsequenzen. Seinen Platz nimmt fortan Yenz Leonhardt ein, der ebenfalls in der Liveband von Lacrimosa spielt). Er beteiligt sich gleich rege am Songwriting für das nächste Album.
"Battering Ram" steht ab Mitte Juni 2004 in den Regalen und zeigt, dass Iron Savior ihren Sound gefunden und weiter verfeinert haben. Im laut.de-Interview äußert sich der Frontmann/Produzent zum aktuellen Output und seiner Science Fiction-Vorliebe. Die folgende Zeit konzentriert sich Piet darauf, andere Bands zu produzieren und Mitte 2005 mit zwei ehemaligen Sanctuary-Mitarbeitern sein eigenes Label Dockyard 1 zu gründen.
Dort stehen fortan Bands wie Abandoned, Lake Of Tears oder natürlich seine eigene Truppe unter Vertrag. Allerdings ist Piet auch noch als Basser bei Savage Circus aktiv, der Band des ehemaligen Blind Guardian-Drummer Thomen Stauch sowie den beiden Persuader-Recken Jens Carlsson und Emil Norberg. Den ein oder anderen Gig spielen Iron Savior 2005 zwar, doch von einer Tour vorerst keine Spur. Ende des Jahres laufen zwar die Vorbereitungen für ein neues Album, diese haben aber keine zwingende Priorität.
Dafür spielen sie im März 2006 zwei Überraschungsgigs in Tokio, als dort Savage Circus mit Edguy unterwegs sind. So dauert es noch ein gutes Jahr, ehe für März 2007 der Nachfolger angekündigt wird. Die Veröffentlichung verschiebt sich aber noch ein wenig nach hinten, und so wird es Anfang Juni, ehe "Megatropolis" in den Regalen liegt. Einmal mehr zeigt Piet seine Liebe zu Science Fiction-Themen und zur Blade Runner-Optik bei der Cover-Gestaltung.
Als sein Label Dockyard1 schließlich pleite geht, ist es eine ganze Zeit lang still um den Mann und seine Projekte. In dieser Zeit kehrt Jan S. Eckert wieder zur Band zurück und schließlich finde sie bei AFM Records ein neues Zuhause. Dort erscheint Ende 2011 das achte Studioalbum "The Landing" und bietet den für Iron Savior typischen Power Metal, der vielleicht eine Spur zahmer ausfällt, als das früher der Fall war.
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