laut.de-Kritik

Die 'anderen' Hamburger ziehen ihr Ding durch.

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Mit "Battering Ram" sollten es Piet Sielk und seine Mannschaft endgültig geschafft haben, sich von den Gamma Ray- und Helloween-Vergleichen zu lösen.

Während sich Gamma Ray auf der letzten Scheibe mehr und mehr zu einer Judas Priest-Tribute Band entwickelt und Helloween zwar wieder etwas zu ihrer Form zurück gefunden haben, aber auch dem Glanz alter Tage hinterherlaufen, ziehen die anderen Hamburger ihr Ding konsequent durch. Zwar lassen sich die Judas Priest-Parallelen vereinzelt auch nicht vermeiden (einen Song wie "Break The Curse" müssen die Engländer erst mal wieder hinbekommen), aber zeigt mir eine traditionelle Power Metal Band, die das schafft.

Eine Band, die mit dabei viel öfter im Hinterkopf rumgeistert, ist Blind Guardian. Das liegt nicht nur an der gelegentlichen Ähnlichkeit von Piets und Hansis Stimme (soll durchaus als Kompliment aufgefasst werden), sondern auch an den Gitarrensounds während der Soli. Hört euch nur mal das kernige "Riding Free" an, da könnte vom Sound her genauso gut André Olbrich gniedeln. Wer aber jetzt denkt, dass sich Iron Savior einfach bei den Helden des Genres bedient haben, der irrt, denn erstens sind die eisernen Retter ja keine Newcomer, und zweitens verfügen sie wohl definitiv über ihre eigenen Trademarks.

Und auch wenn ich das Phrasendreschen eigentlich lieber Kollege Dobler überlasse, haben Iron Savior ihre Stärken schlicht und ergreifend weiter ausgebaut. Die Songs sind heavy und direkt auf den Punkt gebracht. Wo viele Heavy-Bands versuchen, so viele kleine Schnörkel wie möglich in ihren Sound zu packen, konzentrieren sich Piet und Co. auf das Wesentliche. Zwar ist mir persönlich "Machine World" etwas zu pathetisch ausgefallen, aber so was ist ja bekanntlich Geschmacksache.

Das Storykonzept des Iron Savior zieht sich zwar nicht mehr durch die ganze Scheibe, aber was wären Iron Savior ohne die gewohnten Science Fiction-Stories? Wohl nur die Hälfte. Es muss also auch dieses Mal heißen: Wo Iron Savior draufsteht, ist Iron Savior drin.

Trackliste

  1. 1. Battering Ram
  2. 2. Stand Against The King
  3. 3. Tyranny Of Steel
  4. 4. Will Tell
  5. 5. Wings Of Deliverance
  6. 6. Break The Curse
  7. 7. Riding Free
  8. 8. Starchaser
  9. 9. Machine World
  10. 10. H. M. Powered Man

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