laut.de-Kritik
Klimaneutral produziert, folgt Jacks Musik dem Rhythmus der Wellen.
Review von Eberhard DoblerIm Einklang sein. Mit sich, mit der Natur, mit seinem Leben. Ganzheitlichkeit fühlen: so einfach eigentlich und doch so kompliziert. "When I look up at the stars / As I walk in the night / Down the street by my house / It feels good." Die Textpassage aus dem kurzen "When I Look Up" sagt eigentlich alles darüber aus, worum es im Leben geht.
Jack Johnson, der surfende Songwriter und Umweltschützer mit der weichen Stimme, ist zwar mehr als ein gemachter Mann. Doch hört man seinem fünften Studioalbum an, dass er sich mit seinem Brett lieber dem natürlichen Rhythmus der Wellen hingibt als einzig einer monetären Logik zu folgen. Zumindest drängt der aktuelle Surfclip zur Single "You And Your Heart" diese Vermutung auf.
Und das ist gut und richtig so, wenn man sich etwa am TV-Schirm ansieht, wie der Mensch mit Mother Ocean umgeht. Da passt es auch ins Bild, dass "To The Sea" mal wieder klimaneutral produziert wurde, im mit Solarenergie betriebenen Studio.
Mit der Musik verhält es sich ähnlich: Johnson tritt nicht an, um einen unvorhersehbaren Tropensturm vom Zaun zu brechen - auf einer neuen Platte des Hawaiianers ist nicht mit einem Sack voll Überraschungen zu rechnen. Allerdings hinterlassen Stücke wie "To The Sea" oder "From The Clouds" den Eindruck von Liveeinspielungen in Bandstärke, denen im Nachhinein nicht mehr sonderlich viel hinzugefügt wurde.
Die Scheibe erscheint daher als die konsequente Fortsetzung der DVD "En Concert" - Jack Johnson wird immer mehr zur Band: Tasteninstrumente, Percussion, Drums und Bass - mal unaufgeregt tanzbar, mal bluesgetränkt, mal leise melancholisch. Adam Topol, Zach Gill und Merlo Podlewski sind kaum mehr weg zu denken (zuweilen auch in Sachen Songwriting).
"At Or With Me" entwickelt sich in diesem Kontext mit kratziger E-Gitarre für Johnson-Verhältnisse erstaunlich heftig. Natürlich finden sich trotzdem noch die einfach glitzernden Ein-Mann-mit-Akustikgitarre-Weisen à la "My Little Girl", die in "Turn Your Love" nur zurückhaltend mit Bass und leiser Rhythmusarbeit begleitet werden.
10 Kommentare
Einer der wenigen Musiker bei denen ich mich einfach freue wenn sich nicht viel verändert.
Solarzellen erzeugen überignes in ihrer ganzen lebensdauer nicht so viel energie wie für ihre herstellung benötigt wird.
Genauso wie beispielsweise hybridautos...aber das nur so am rande, ohne an der qualität des albums zu kratzen
Ach fein...dann kann der Sommer ja kommen
Aber echt: Erstmal gündlich über Solartechnik informieren, bevor man hier solche Gerüchte streut.
@Sputtel (« Solarzellen erzeugen überignes in ihrer ganzen lebensdauer nicht so viel energie wie für ihre herstellung benötigt wird.
Genauso wie beispielsweise hybridautos...aber das nur so am rande, ohne an der qualität des albums zu kratzen »):
Da hätte ich jetzt gerne mal ne Quelle... Das glaub ich irgendwie nicht
Jack Johnson istguterJunge!