laut.de-Kritik
Wer nicht gleich einschläft, verdankt dies wohl seinen Ohrenschmerzen.
Review von Daniela ReichertSchwanger oder nicht schwanger, vielleicht sogar Zwillinge? US-Talkmaster scheinen in den letzten Wochen nur ein Ziel zu kennen: Als Erste/r eine Bestätigung zu bekommen, ob Jenny nun ein Baby erwartet oder nicht. Zum Ärger aller schweigt die sich aber vornehm aus und tourt stattdessen fleißig mit Ehemann Marc Anthony.
Die Veröffentlichung des neuen Albums geht dabei fast unter. Vielleicht, weil es bereits im März schon neues Material des Latinostars gab. Auf "Como Ama Una Mujer" sang die Lopez allerdings ausschließlich spanisch, mit "Brave" wendet sie sich wieder an ihre englisch-sprachigen Fans.
Diese Platte geht auch mal richtig auf die Ohren, allerdings nicht im positiven Sinne. So versucht Jennifer unter anderem auf "Miles In These Shoes", hohe Töne anzuschlagen. Für das Gequietsche gibt es wirklich nur einen passenden Ausdruck: Aua.
Weniger schmerzhaft klingt der Sound, die Melodien sind alle nicht sehr fantasievoll, aber hörbar. Gelegentlich unterbrechen auch richtige Instrumente wie Geigen auf "Never Gonna Give Up" oder ein Klavier bei "Brave" die elektronischen Popmelodien.
Leider verschwinden diese kurzen Lichtblicke unter den einfallslosen Beats, die bis auf geringe Tempovariationen eigentlich immer gleich bleiben. Als Ergebnis stellt sich deshalb schnell gähnende Langeweile ein. Wer spätestens nach dem vierten Song noch nicht schläft, verdankt dies vermutlich seinen Ohrenschmerzen.
Inhaltlich geht es entweder um die große Liebe, die LaLopez fand, oder darum, eine potenzielle große Liebe kennen zu lernen. Letzteres wirkt vor dem Hintergrund des glücklichem Ehelebens, das sie und ihr Gatte überall präsentieren, sehr unglaubwürdig. Selbst damit könnte ich noch leben, wären die Aussagen nicht ganz so platt: "Romanzen werden unterbewertet. Zusammenbleiben ist der neue Trend". Aha.
Außerdem frage ich mich auch, was besagter Ehemann wohl dazu sagt, dass sie satte vier Minuten auf "Wrong When You're Gone" einer verflossenen Liebe nachweint. So eine Herzschmerznummer gehört wohl einfach auf jedes Lopez-Album.
"Do It Well", die erste Singleauskoppelung, gibt es noch mal als Bonus-Track, zusammen mit Ludacris eingespielt. Da bringt einen wenigstens zum Schmunzeln, wenn der Rapper ziemlich willkürlich englische und spanische Sätze aneinander reiht.
Spannender als alles, was dieses Album bietet, so muss ich nach fast 48 quälenden Minuten feststellen, ist wohl tatsächlich die Frage, wer von den US-Talkmastern ihr wohl als erstes eine Schwangerschaftsbestätigung entlockt.
5 Kommentare
Das man von J Lo nix erwarten kann, war klar. Das Cover allein finde ich zum davonrennen.
bitte bitte.wann hört sie endlich auf uns zu nerven?
Möglicherweise, wenn sie ein Kind bekommt. Gut, dann gibts natürlich die obligatorischen Familienphotos, die in der Presse ausgeschlachtet werden, aber wenn wir viel Glück haben, singt/schauspielert sie dann mal nicht.
Was an ihrem fetten und unförmigen Hinterteil besonders sein soll, erschließt sich mir auch nicht.
Och, nuuu, naja.
Also die neue kenn ich noch nicht, aber jenny from the block war doch klasse.