Lina - " Stranger On Earth"

"Ich glaube an die Einheit der Menschen und an die Kraft der Musik, die alle Grenzen überwinden kann. Ich versuche, aus allen Dingen etwas zu lernen. Darum dreht sich auch die Kreativität. Ich habe mich dafür entschieden, nicht zu reagieren, sondern etwas zu erschaffen."

Mit diesem Ziel vor Augen legte die junge US-Songwriterin und Sängerin Lina, die Ende letzten Jahres bereits auf Europa-Tournee mit Craig David war, alle künstlerischen Vorlagen ab und verband auf ihrem Debutalbum "Stranger On Earth" den Swing und Jazz der 40er und 50er Jahre mit klassischem und zeitgemäßen Soul und R'n'B.

Das Resultat ist etwas wirklich Originelles, noch nie Dagewesenes. Die hübsche Schwarze vermischt, teilweise sehr gewagt, das musikalische Erbe ganzer Generationen. Hier ein bisschen Jazz, da ein wenig Hip Hop und auch noch etwas moderner R&B. Die dazu gehörenden Songs - wie könnte es auch anders sein - handeln von Liebe, Liebe und Liebe. Doch nicht die Texte bringen den Hörer zum Dahinschmelzen, sondern vielmehr die zerbrechlich hohe Stimme, die Lina selber als das wahre Instrument in ihr bezeichnet.

Obwohl das Album von keinen Geringeren als T-House und Jeeve mitproduziert wurde, birgt eben dies doch auch ein gewisses Risiko. Denn jedes Mal, wenn ein Track sich nach schönem fetten Hip Hop anhört, setzen plötzlich seichte Streicherklänge oder nerviges Gedudel ein, was für die wahren Fans schon deplaziert wirken könnte.

Meiner Meinung nach hat die Platte wirklich gute Songs zu bieten. So macht "Step Up" zum Beispiel Lust zum Mit-Swingen und "Right Place, Wrong Time" besitzt einfach die richtige Mischung. Wer sich schließlich an die manchmal recht eigentümliche Art, mit der Lina ihr Werk präsentiert, gewöhnt hat, wird "Stranger On Earth" nicht so schnell wieder aus den Händen geben.