laut.de-Biographie
Lisa Bund
Da staunte der griechische Urlaubsclub: Ein zehnjähriges Mädchen interpretiert bei einer Karaoke-Nacht mal eben atemberaubend Mariah Careys "Hero". Lisa Bund heißt das kindliche Talentbündel, das hier zum ersten Mal merkt, was sich mit einer solchen Stimme alles anstellen lässt.
Seitdem singt sie unentwegt. Mit dreizehn zieht Klein-Lisa heimlich den Talentwettbewerb "Teenstar" der Schule vor. Die Organisatoren der Veranstaltung lassen Lisa auffliegen: Eine auf dem Anrufbeantworter der Eltern hinterlassene Nachricht verrät die Schwänzerin. Das hat Konsequenzen: Nicht etwa in der Form, die Kleine solle zusehen, sich schnellstens wieder ihrer Bildung zuzuwenden. Nein, Lisa wurde zum Recall einladen.
So schlägt sie sich ihren Weg durch den Casting-Dschungel der späten 90er und beginnenden 2000er-Jahre. Bei "Starsearch" und "Popstars" versucht sie mit 16, dem (in aller Regel künstlich aufgebauten) Druck des Wettbewerbs standzuhalten. Doch allein ihre beeindruckende Stimme reicht nicht, um im Pop-Darwinismus zu bestehen. Sie scheitert am Anforderungsdruck und gibt auf.
Erst ihr letzter Versuch, sich zur eigenen Platte durchzusingen, diesmal bei der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar", verschafft ihr Eintritt in die heiligen Hallen des Musikbusiness. Zwar belegt sie im Herbst 2006 nicht den ersten Platz der TV-Show. Ihre Stimme ist den Verantwortlichen aber dennoch Studiozeit wert.
So werden ihr Lukas Hilbert und Alex Christensen (U 96, "Das Boot"-Cover) zur Seite gestellt. Die bis dato überaus erfolgreichen Veteranen unter den Deutschpop-Produzenten schreiben Lisa Songs auf den Leib, die ihre Stimme zu den Höchstleistungen treiben soll, zu denen sie tief in ihren Lungenflügeln fähig ist.
Fast ein Jahr lässt sich das Dreigespann Zeit, gemeinsam mit den Silbermond-Produzenten zwölf Titel zu komponieren. Lisa Bunds DSDS-Interpretation von Herbert Grönemeyers "Flugzeuge Im Bauch" findet als einzige Coverversion den Weg auf ihr Debütalbum und setzt ein Highlight "auf Born Again". Im Herbst 2007 kommt der Longplayer auf den Markt.
Die Verkaufszahlen bleiben allerdings hinter den hochfliegenden Erwartungen deutlich zurück. Auch ein Gastauftritt in der RTL-Soap "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" trägt nicht wesentlich zu Lisa Bunds Popularität bei. Abhilfe soll schließlich ein verzweifelter Schachzug bringen: Im Januar 2008 zieht sie gemeinsam mit anderen mehr oder weniger abgehalfterten Kollegen ins RTL-Ekel-Camp von "Ich Bin Ein Star - Holt Mich Hier Raus!" ein.
Bald darauf verkündet sie in der Bravo enttäuscht ihren Abschied vom Showgeschäft, nachdem ihr Label sie vor die Tür setzte: "Ich bin vor allem menschlich enttäuscht, dass es mir das Label nicht mal persönlich mitgeteilt
hat." Auch für ihren Misserfolg macht Lisa ihre Plattenfirma verantwortlich: "Die Plattenfirma hat mich als Drittplatzierte bei 'DSDS' wohl nur unter Vertrag genommen, um mich so für andere Labels zu sperren und die Konkurrenz für den Sieger Mark Medlock klein halten zu können".
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