laut.de-Kritik
Iron Maiden und Thin Lizzy heißen die Eckpfeiler.
Review von Michael EdeleMonument (nicht zu verwechseln mit der Progessive Metal-Band Monuments) waren mir bislang kein Begriff. Wenn ich dann aber im Waschzettel des Labels lese: "Die Lyrics zum Song "A Bridge Too Far" wurden zusammen mit Bruce Dickinsons Bassist Chris Dale geschrieben, der ein enger Freund der Band ist ...", krieg ich fast schon wieder genug. Hat für mich immer so was von: 'Ich saß mal auf dem Lokus in der Nachbarkabine des Bruders des Chauffeurs von Robert Redford'.
Drückt man aber erst mal auf Play, erklärt sich der Verweis auf den Maiden-Fronter quasi von allein. Nicht nur, dass Monument musikalisch ganz deutlich in den Spuren von Iron Maiden fahren - auch Sänger und Bandleader Peter Ellis orientiert sich im eröffnenden Titeltrack ganz klar am Gesang von Mr. Air-Raid. Das kann man auch bei "Emiy" behaupten, allerdings sind wir hier musikalisch klar im Territorium der Iren um den verstorbenen Phil Lynott.
"Blood Red Sky" entfernt sich ein wenig von der Maiden-Vorgabe, bleibt aber fest in der New Wave Of British Heavy Metal-Phase und lässt keinen Zweifel daran, dass die Herren auch große Thin Lizzy-Fans sind. Lizzy und Maiden bleiben die beiden Eckpfeiler, zwischen denen sich Monument abspielen. Dort fühlen sich die Herren nicht nur ausgesprochen wohl, sondern wissen auch sehr genau, was sie da machen.
Da Monument - im Gegensatz zu den Jungfrauen - aber auch einen Song in unter zehn Minuten schlüssig arrangieren können, könnte man zuweilen fast mit etwas böse von 'Maiden in gut' sprechen ... Oder besser von einer wirklich guten Maiden-Kopie, denn mit "Imhotep (The High Priest)" und in Abstrichen auch dem abschließenden "Lionheart" (das zudem von Saxon stammen könnte), übertreiben sie den Spaß ein wenig.
Wenn man schon beim ersten Durchlauf vorhersagen kann, was musikalisch als Nächstes passiert, ist man vom Ideenklau nicht mehr weit entfernt. Und das sieht, bzw. hört ein Steve Harris gar nicht gern. Der kommt ganz schnell mal vorbei und haut auf die Nüsse.
Dass Monument meistens im Bereich zwischen vier und sechs Minuten agieren, liegt vermutlich daran, dass sie auf unglaublich ausufernde Solo-Eskapaden verzichten und dafür lieber das Instrumental "Olympos" einschieben. Den Trick könnten sich Maiden mal abschauen. Soundtechnisch ist "Hair Of The Dog" über jeden Zweifel erhaben. Interessant dabei ist, dass mit Scott Atkins ein eher für Bands wie Cradle Of Filth, Behemoth, Sylosis bekannter Produzent hinter den Reglern saß.
Das Coverartwork kann sich sehen lassen, wobei mir persönlich vor allem der Kerl an der Theke gut gefällt, der trotz Dämonenagriff und Weltuntergangsstimmung erst mal seine sieben Pitcher Bier rettet. Das eingangs erwähnte "A Bridge Too Far" stellt übrigens neben dem Titeltrack einen der besten Songs des Albums dar. Ob der freundschaftliche Kontakt zu Chris Dale dafür ausschlaggebend war, wage ich dennoch zu bezweifeln.
7 Kommentare
Schön das Iron Miden doch ihre treuen Fans haben. Du wurden ja immer vollkommen zu Unrecht übersehen und das trotz der Namensähnlichkeit mit Iron Maiden.
Scherz beiseite, man muss wirklich zweimal auf den Bandnamen schauen um sich zu vergewissern, das es nicht ein vergessenes Maiden Album ist das sich da im Player dreht. An die Qualität eines Dickensons kommt Ellis nicht heran. Anderseits sind Maiden und Lizzy zwei meiner absoluten Lieblingsbands und die kopieren sie nicht schlecht, von dem her 3 sehr gute Punkte von mir.
Leute die Sätze wie "Maiden in gut" schreiben, haben keine valide Meinung zu Metal.
Ein mißlungener Scherz, den er fast augenblicklich wieder zurücknimmt
Und der dazu der Nazareth-Albumtitel. Man muss ja nicht mit jeder Scheibe das Rad neu erfinden, aber sowas...Ne ne ne.
eigentlich reicht hier auch ein blick aufs cover, um mit guten gewissen ungehört 1/5 vergeben zu können.
Das Album hätte man vielleicht als Tribute deklarieren sollen, aber ansonsten gefällt es mir durchaus...