Scooter, Fanta 4, Mine, Matthias Reim, Prezident, Tocotronic, Blackmore's Night, Berthold Seliger, ZSK: 36 Kreative über die Zukunft ihrer Branche.
Konstanz (laut) - Ein Jahr steckt der Welt die Corona-Pandemie schon in den Knochen. Livemusik gehört dabei zu den vom Lockdown am stärksten betroffenen Bereichen: Bands spielen im Internet oder sitzen zuhause statt durch Städte und Länder zu touren. Kneipen, Clubs und größere Konzertlocations bleiben vorerst fest verschlossen.
Im Juni fragten wir Musiker*innen und Veranstalter, wie es ihnen im Lockdown ergangen ist. Nun folgt eine weitere Fragerunde - mit 36 überwiegend neuen Gesprächspartner*innen und aktuellen Themen. Wir blicken über den Ärmelkanal und sogar über den großen Teich. Zu Konzerten nur mit Impfung, Verschwörungstheorien und Persönlichem äußern sich Friska Viljor, Romano, Sofia Portanet, Papa Roach, ZSK, Prezident, Schorsch Kamerun, Smudo, Mine, Provinz, Dagobert, Deine Lakaien, Blackmore's Night, Motorpsycho, Egotronic, Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, Nothing But Thieves, Rummelsnuff, Maximo Park, Billy Nomates, Matthias Reim, Tocotronic, Slime, Scooter, Die Sterne, PeterLicht, U.D.O., Heaven Shall Burn, Marco Minnemann, Niels Frevert, In Extremo, Gunther Buskies (Tapete Records), sowie von den Veranstaltern Berthold Seliger, Timo Kumpf (Maifeld Derby), Ewald Tatar (Nova Rock) und Herwig Bauer (Poolbar Festival).
So schnell gibt man nicht auf - die Interviews
Wie sich die Situation für die Livebranche in den kommenden Monaten in Deutschland und Europa entwickelt, weiß nach wie vor niemand genau - die Meinungen dazu gehen durchaus auseinander. So will Großbritanniens Premier Boris Johnson ab dem 21. Juni alle Beschränkungen sozialer Kontakte aufheben, wenn es denn Durchimpfungs- und Infektionsrate erlauben bzw. bis dahin keine neuen Virusmutationen auftauchen. Indoor-Konzerte, wie wir sie kennen, wären in UK also theoretisch bald möglich. Große Acts wie Aerosmith, A-ha und The Weeknd verschieben ihren Besuch trotzdem lieber auf 2022. Und auch Christopher Möller von der Landstreicher-Booking-Agentur sagte Anfang Januar im Deutschlandfunk-Interview, dass man Konzerte solide erst wieder ab 2022 planen könne.
Alice Cooper will im Spätsonner wieder auf die Straße
Der frisch geimpfte Alice Cooper wiederum gibt sich optimistischer: "Ich glaube, die Impfung kann helfen, die Dinge wieder zum Laufen zu bringen. Wenn jeder auf der Welt geimpft wird, können wir die Krankheit vertreiben und hoffentlich zum Normalzustand zurückkehren. Ich bin da sehr optimistisch und gehe davon aus, dass man ab Spätsommer wieder touren kann", sagte er uns im Interview. Die Frage, ob sich eine Tour dann wirtschaftlich auch wieder lohnen würde, bleibt offen.
Die Contact-Tracing-App mit den Fanta 4
Weniger spekulieren und lieber in die Gänge kommen, dachten sich da einige Kulturschaffende, darunter Die Fantastischen Vier: In Kooperation mit dem Berliner Startup neXenio entwickelte man eine eigene Kontakte-Nachverfolgungs-App, die helfen soll, die Öffnung von Kultur oder Gastronomie zu beschleunigen und auch private Partys wieder zu ermöglichen - vorausgesetzt, die Kontaktbeschränkungen werden gelockert: Die App ersetzt von Hand geführte Besucherlisten und dient vor allem als direkte Schnittstelle zu den Gesundheitsämtern. Beim Check-in wird jeder via QR-Code-Scan erfasst und die Daten anonymisiert ans Amt weitergeleitet. Im Falle einer Infektion wird die Nachverfolgung so unkompliziert möglich. Das Feedback von Politik und Datenschützern zur App scheint bisher positiv auszufallen.
5 Kommentare mit 2 Antworten, davon 4 auf Unterseiten
Ich finde es mehr als fragwürdig, dass die Behauptungen von Blackmore's Night einfach unhinterfragt stehen gelassen werden. Weder stimmt es, dass es "wenig Informationen" zu den Impfstoffen gibt, noch ist es haltbar, dass Ärzt*innen gezwungen werden, Herzinfarkte in Covid-19 umzudeuten. Solche Thesen bringen Unsicherheit und sind Kontraproduktiv.
Hmm, die haben ja alle die gleichen Fragen (nehme an als Liste) bekommen, insofern kann da natürlich kein Interviewer einordnend nachhaken. Aber du hast schon recht, ein kurzer Vermerk hinterher als Einordnung wäre vermutlich angebracht.
Soso aber bei anderen Behauptungen ist es egal, solange sie nur ins eigene Weltbild fassen? Naja, Laut und Seriosität. Welcher Verlag zahlt euch nochmal euer Gehalt? Aber Hauptsache so tun als wärt ihr richtige Journalisten