Lenas Akzent klinge wie ein weiblicher Guido Westerwelle, ätzt ein britischer Journalist. Für Platz eins reichte es trotzdem.
London (mis) - Harter Tobak für Lena: Der britische Guardian-Journalist Mark Espiner kanzelte ihren speziellen Englisch-Dialekt als eine Fantasiesprache ab, die sich anhöre, als würde "ein schwedischer Sprachtherapeut Ali G. imitieren". Die englischsprachige Welt sehe in ihr maximal einen weiblichen Guido Westerwelle.
Wie Espiner in einem launigen Gastbeitrag für den Spiegel erläutert, handele es sich bei Lenas speziellem Akzent im Gegensatz zur hierzulande weit verbreiteten Annahme keinesfalls um eine perfekte Kopie des Londoner Cockney-Akzents.
'Oi don't give a shit'
Vielmehr höre er bei ihr eine Mischung aus 'Mockney' - einem vorgetäuschten Arbeiterklassen-Akzent, künstlichem Jamaikanisch, seltsamem Skandinavisch und "Hannoverdeutsch" heraus, kurz: Der Mann versteht bei so manch blumig vorgetragenen Fantasie-Lauten nur Bahnhof.
"'Oi don't give a shit' erklärt sie in 'Love Me', und obwohl sie den Geruch von frischem Heu mag, wie sie uns in 'Touch A New Day' erklärt, würde sie nicht 'inhay it'. Ich denke, sie meint inhale, ganz sicher allerdings bin ich mir nicht", ätzt Espiner. Dahinter könnte gleichwohl Kalkül stecken: "Das Skandinavische immerhin könnte ein ausgeklügelter Plan sein, um die Osloer Massen für sich zu gewinnen."
Lenas Musik bloße "Imitation statt Innovation"
So weit, so witzig. In der zweiten Hälfte des Artikels bricht dann aber der britische Nationalstolz aus Espiner heraus, der es von Natur aus skeptisch betrachtet, wenn sich der gemeine Deutsche an fremdem Eigentum vergreift. Handelt es sich bei Popmusik doch um eine Ware, die man vor rund fünfzig Jahren eher widerwillig von der Insel in die ganze Welt exportierte.
"Ein Verbrechen ist, dass die Songs auf ihrem neuen Album ein zusammengeschustertes Potpourri aus der Musik von Adele, dem seelenlosen Soul von Amy Winehouse, Ersatz-R'n'B und Lily Allens Plastik-Skapop sind, den sie auf ganz üble Weise kopiert. Das ist Imitation statt Innovation."
"My Cassette Player" auf Platz eins in Deutschland
Bei Björk und Cranberries-Sängerin Dolores O'Riordan sei die Betonung zwar auch "etwas eigenwillig", gesteht Espiner noch. Dort trägt es jedoch offensichtlich zur Schrägheit des künstlerischen Gesamtpakets bei.
Lena dürfte es tendenziell egal sein: "My Cassette Player" steigt diese Woche erwartungsgemäß auf Platz eins in die deutschen Charts ein und platziert sich damit noch vor dem 25. Studioalbum des zweiten Neueinsteigers Reinhard Mey. Ist das jetzt schon wieder ein Rekord? Oi don't give a shit.
35 Kommentare
wow. der mann hat völlig recht.
absofuckinglutely!
hey, zum glück nochmal was über lena meyer landruth...^^
Na super Sancho. Da willst du jemandem Dizzee Rascal zeigen und bringst das beknakteste Lied von allen. Bonkers ist NICHT mit Rascals Schaffen gleichzusetzen. Bitte Leitwolf. Tu dir lieber Graftin oder Sittin here an als so nen Driss wie Bonkers. Nene Sancho das hätt ich nicht von dir gedacht... Warste wieder besoffen und fandstes gut? xD
Sobald es tatsächlich um Musik geht ist Lena raus.
@Der_Dude (« Na super Sancho. Da willst du jemandem Dizzee Rascal zeigen und bringst das beknakteste Lied von allen. Bonkers ist NICHT mit Rascals Schaffen gleichzusetzen. Bitte Leitwolf. Tu dir lieber Graftin oder Sittin here an als so nen Driss wie Bonkers. Nene Sancho das hätt ich nicht von dir gedacht... Warste wieder besoffen und fandstes gut? xD »):
Ich weiß dass du das neue ALbum schrecklich findest aber Bonkers ist nunmal sein kommerziell erfolgreichtes Lied. Ich kenne es sogar^^. Also ist es auch am besten geeignet um jemanden klar zu machen dass Dizzee schon bekannter ist