Burzum-Film: "Twilight"-Star verkörpert Mörder

Herzensbrecher Jackson Rathbone verkörpert in der Verfilmung von "Lords Of Chaos" den vor kurzem aus der Haft entlassenen Mörder Varg Vikernes.

Los Angeles (vog) - "Lords Of Chaos", ein Buch über die norwegische Black Metal-Szene Anfang der 90er Jahre, kommt auf die Leinwand. Einer der Hauptakteure, Varg Vikernes, saß bis vor kurzem eine langjährige Haftstrafe ab.

Teeniestar und "Twilight"-Vampir Jackson Rathbone verkörpert nun den wegen Mordes an Mayhem-Gitarrist Oystein Aarseth und dreimaliger Brandstiftung verurteilten Ex-Burzum-Frontmann.

Von Brandstiftung und Mord

In der Filmvorlage beschreiben die Autoren Michael Moynihan und Didrik Söderlind in populärwissenschaftlicher Form wie es zu zahlreichen Brandanschlägen auf Kirchen und den Mord an Aarseth 1993 kam. Die Presse rühmte die Abhandlung als einzigartig und gut recherchiert.

Vikernes selbst bezeichnete das Buch 2004 in einem Statement auf burzum.org dagegen als einen "riesen Haufen Dreck". Zudem bezichtigte er die Autoren der Fehlinterpretation.

Black Metal-Schocker meets Teenie-Film

Stuart Pollock, einer der drei Produzenten, schwärmt gegenüber dem norwegischen Dagbladet derweil von der gewaltigen Faszination des Themas. Er freue sich auf die visuelle Umsetzung des düsteren Treibens in Norwegens Black Metal-Subkultur.

Pollok betont, dass die Umsetzung im Stile eines Teenie-Films geplant sei: eine Art Horrorfilm mit psychologischem Unterton. Regie führt der Japaner Sion Sono. Die Dreharbeiten beginnen im September in Norwegen.

Mit der Besetzung von Twilight-Star Rathbone wird Produzent Pollock zwar dem Teenie-Anspruch gerecht. Ob dies aber einer differenzierten Darstellung des Charakters von Vikernes gereicht, darf zumindest in Zweifel gezogen werden.

Vikernes' diffuse politische Einstellung

Vikernes bekam für seine Verbrechen die Höchststrafe und saß bis März 2009 in Haft. Der für nationalistische und satanistisch Äußerungen bekannte Musiker gab sich in einem offiziellen Statement im Juni 2008 ungewohnt reumütig: "Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Ich möchte einfach nur mit meiner Familie zusammen sein".

Auch wenn Vikernes gegen erhobene Nazi-Vorwürfe rebelliert, sympathisiert er doch in zahlreichen Äußerungen mit der menschenverachtenden und rassistischen Ideologie. So widmet er auf der Bandpage in einer Darstellung des Mordes etwa einen ganzen Absatz der Frage der nicht norwegischen Abstammung Aarseths.