Neben einer Autobiographie in Buchform erscheint "Eric Clapton - Mein Leben" nun auch auf fünf CDs als Hörbuch. Als Erzähler fungiert der bekannte Schauspieler August Zirner.
Bochum (art) - Der Gitarrist und Songwriter Eric Clapton besitzt längst den Status einer lebenden Rock-Legende und steht in seinem inzwischen fünften Karriere-Jahrzehnt. Eine Biografie voller Höhepunkte, Niederlagen und vielfältigster Erfahrungen, die er nun in "Eric Clapton - Mein Leben" vor dem Leser bzw. Hörer ausbreitet.
Claptons Lebens-Geschichte erweist sich dabei als spannender und äußerst informativer Hörstoff. Die Reise durch seine Lebens-Jahrzehnte macht deutlich, welch große musikalische und auch soziale Veränderungen in den letzten rund fünfzig Jahren vonstatten gingen.
Aus seiner Kindheit berichtet der Künstler, dass er in einem ohne Strom und nur mit Gaslampen beleuchteten Haus aufwuchs. Badezimmer vernünftigen Standards waren nach dem Krieg noch weit entfernt, zum Allgemeingut zu zählen: Geschrubbt wurde der kleine Eric zweimal wöchentlich in einer Blechwanne - und Sonntags im Bad einer moderner ausgestatteten Tante.
Nach den ausführlichen, oft amüsanten Kindheits- und Jugend-Erinnerungen berichtet Clapton von seinen ersten Stationen als Musiker - und da kann er natürlich aus dem Vollen schöpfen: Seine Engagements bei den Yardbirds, Bluesbreakers und Cream bieten genügend Material für unterhaltsamen Erzähler-Stoff. Als besonders bewegend zeigen sich die Passagen über Claptons Krisen - so etwa den Unfall-Tod seines vierjährigen Sohnes Conor Anfang der 90er Jahre. Die Klischees von Sex, Drugs & Rock'n'Roll nehmen ebenfalls einen breiten Raum ein - doch in der persönlichen Rückschau niemals glorifizierend.
Lange Jahre war der Gitarrist alkohol-und drogenabhängig, und seine Schilderungen lassen keinen Raum für Verharmlosungen: Oft genug stand Clapton vor dem kreativen und persönlichen Aus. Insider-Anekdoten und ausfürliches Plaudern aus dem Künstler-Nähkästchen würzen die Autobiographie. Dies geschieht aber nie durch Bloßstellungen anderer, denn Clapton hat es nicht nötig, auf eine billige und vordergründige Klatsch-Schiene herabzusinken. Seine Schilderungen bleiben stets fair und lassen auch die nötige Prise Humor nicht vermissen.
"Die letzten zehn Jahre waren die besten meines Lebens", ist Claptons Epilog betitelt. Geheilt von Süchten, mit großer künstlerischer Reputation versehen, und - als inzwischen über 60-Jähriger - natürlich mit genügend Erfahrungen und Altersmilde ausgestattet. Der Wunsch nach einem intakten Familienleben nahm und nimmt einen großen Raum in seinem Leben ein. So präsentiert sich Eric Clapton nun im Einklang mit früheren Verfehlungen und bitteren Erfahrungen der Vergangenheit, deren Bewältigung ihm allerdings auch half, heute ein stabiles privates Umfeld zu gestalten.
Als sehr gute Wahl für das Hörbuch erweist sich die Entscheidung, den Schauspieler August Zirner mit der Aufgabe des Erzählers zu betrauen. Mit klarer und warm-sonorer Stimme setzt er stets tadellos modulierend den Text angenehm um. "Eric Clapton - Mein Leben": Ein spannender und informativer Hör-Spaß in glänzender, natürlich etwas gekürzter Umsetzung auf fünf dennoch vollgepackten CDs. Die gleichnamige, vollständige Buchausgabe ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.
10 Kommentare
hab das buch am dienstag ausgelesen und war erstmal platt. ich lese ziemlich gerne autobiographien und diese zählt sicherlich zu den sehr guten. und an sich finde ich auch das hörbuch interessant, aber wenn es gekürzt ist... weiß nicht! lesen macht ja auch spaß
er ist und bleibt überschätzt
bin der selben meinung, wobei ich sagen muss, dass das letzte album nicht sehr überzeugend war...
aber wenn man jetzt zum beispiel das unplugged - album nimmt - wow!
Woher kam denn seine Reputation?
Von solch dämlichen Aussagen wie "Clapton Is God". Das war er damals schon nicht, geschweige denn heute. Ich wage mir gar nicht vorzustellen was Rory Gallagher oder Roy Buchanan bei Cream hätte bewirken können.
Hendrix hatte im kleinen Finger mehr Blues-Feeling als Erich in der gesamten "Slow-Hand".
Er war/ist kein Stümper, das stimmt wohl, aber trotzdem gnadenlos überschätzt.
Leute Leute, wenn "die alten Herren" sich Euer Gerede gemeinsam anschauten, lägen die allesamt flach aufm Boden vor Lachen!
Viel interessanter ist's doch mal darüber zu reden, wer da so nach kommt. Ich bin auch alter Cream-Fan und seit ich denken kann, ist Clapton's Stil in meinem Hirn eingebrannt. Soll aber nicht heissen, dass mir bei Johnny Guitar Watson, Robert Cray und den millionen anderen nicht auch einer abgeht. Zum Glück gibt's so viele davon.
Ausserdem wär ich gerne dabei gewesen als Clapton und Hendrix durch die New Yorker Clubs tingelten und die dort spielenden bands an die Wand gespielt habe
Also Äpfel mit Birnen zu vergleichen ist zwar ein beliebtes Hobby in den Online-Foren aber leider auch komplett überflüssig.
Ausserdem: The Hives z.B. spielen immer die gleichen Chords aber (zumindest auf dem letzten Konzert in HH) haben die damit richtig gerockt. Sehr effektiv und absolut geradeaus! Muss kein Gefrickel und Stirnfalten treibendes Muskelspiel von hochbegabten Musikassen sein (von denen ja hier anscheinend welche anwesend sind - respekt und danke, dass Ihr Eure kostbare Zeit dafür opfert), um Lust darauf zu machen, selbst in die Saiten zu greifen. Wofmother ebenso.
Wolfmother is God
gääääääähn