Die russische ESC-Teilnehmerin soll per Livestream zugeschaltet werden, da sie nicht in die Ukraine reisen darf. Das allerdings widerspricht den ESC-Regeln.

Kiew (kil) - Um die Teilnahme der russischen Kandidatin Julia Samoilowa beim Eurovision Songcontest doch noch zu ermöglichen, präsentieren sich die Veranstalter des Wettbewerbs fintenreich: Die Sängerin, der die ukrainische Regierung vor einigen Tagen ein Einreiseverbot erteilt hatte, soll dem Spektakel per Satellit zugeschaltet werden.

Die ausrichtende European Broadcasting Union (EBU) äußerte sich auf der offiziellen Homepage: "Die EBU hat hart daran gearbeitet, eine Lösung für das Problem zu finden. (...) Wir haben dem russischen Fernsehen angeboten, Julia live per Satellitenübertragung am zweiten Halbfinale teilnehmen zu lassen." Sollte sich Samoilowa für das Finale qualifizieren, gelte das gleiche Angebot auch dafür.

Frei von Politik?

Die Organisatoren des ESC stehen weiterhin in Verhandlungen mit der ukrainischen Regierung. ESC-Supervisor Jon Ola Sand betont: "Es ist immens wichtig, dass sich der ESC nicht in die Politik einmischt. Aufgrund von Julias Einreiseverbot war es uns wichtig, eine Lösung anzubieten, die das Problem aus der Welt schafft."

Zu glauben, man könne den ESC immer noch von der Politik fernhalten, ist angesichts des Einreiseverbots seitens der Ukraine anlässlich eines Auftritts der Sängerin auf der Krim natürlich absurd und eine besondere Art, den Kopf in den Sand zu stecken. Überdies widerspricht der Vorschlag auch den ESC-Regeln, die Live-Auftritte auf der ESC-Bühne verlangen.

Sowohl der zuständige russische TV-Sender Perwy-Kanal als auch Regierungs-Mitglieder der Ukraine haben den Vermittlungsvorschlag bereits abgelehnt.

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