Sieben Girls, die zusammen dem Patriarchat in dreieinhalb Minuten ordentlich in die Fresse hauen.
Berlin (lru) - Female Rage in Reinform: Nur eine Woche nach dem Release ihrer neuen Single "Rage Girl" liefert Nina Chuba die Remix-Version – und versammelt darauf sieben Feature-Gäste, die gemeinsam mit ihr die Wut rauslassen.
Esther Graf, Eli Preiss, LAYLA, Kauta, Marie Bothmer, Rua und Kayla Shyx bekommen jeweils eigene Parts und setzen damit ein kollektives Zeichen. Jede bringt ihren Sound mit, von Indie über Pop bis Rap. Ein kraftvoller Gesamttrack, der sich wie ein feministischer Cypher anfühlt.
Mit nur dreieinhalb Minuten Spielzeit ist der Remix fast zu kurz geraten. Jede der Künstlerinnen liefert in gerade mal vier Zeilen ordentlich Wucht ab, sei es Layla mit "Werd' vom Good Girl zum Rage-Girl" oder Eli Preiss mit "Zieh'n der Konservative aus ihrem Popo den Stock". Die Künstlerinnen kommen aus ganz unterschiedlichen musikalischen Richtungen und zeigen dabei eine Bandbreite, die vom rotzigen Indie über düsteren Pop bis hin zu roughen Rap-Parts reicht.
Badmómzjay, die im Musikvideo zum Original noch zu sehen war, fehlt auf dem Remix. Laut Nina Chuba habe sie sich aktuell bewusst gegen Features entschieden, um an eigener Musik zu arbeiten.
"Rage Girl" war schon im Original ein Statement für weibliche Wut, gegen verkrustete Rollenerwartungen und patriarchale Strukturen. Der Remix bringt das Ganze auf den Punkt: sieben Künstlerinnen aus unterschiedlichen Szenen, vereint in einem Track, der Empowerment nicht nur behauptet, sondern fühlbar macht.
Gerade nach dem "Megalodon"-Remix, auf dem sich 47 Rapper versammelt haben, davon gerade einmal zwei Frauen, ist das hier genau das, was gefehlt hat.
4 Kommentare mit 4 Antworten
Feminismus 4.0, freiwillig Hure.
Wäre es nicht so bedenklich, wäre es Poesie.
Biedere Produktionswerte, die durch viel Geschrei übertüncht werden soll. Texte scheinen dazu eher zweitrangig zu sein.
Das war weder düster (wie denn auch bei dem zappeligen Clubkrach), noch "rotzig" oder rough, sondern lame bis shit. Da war nix.
Bin gerne bereit auch rein feministische Messagesongs zu hören und bestenfalls zu feiern, aber das klingt von Anfang bis Ende billig und egal.
"Der nächste Typ, der's besser weiß, kriegt direkt auf die Fresse"
Völlig unsinnig, sie dafür zu canceln. Kann mir sehr gut vorstellen, dass so etwas weh' tut, aber muss man halt auch aushalten, find' ich.
...wobei ich es in Bezug auf die Autonomie des Einzelnen doch besser fände, wenn man zumindest die Möglichkeit zur freien Selbstverletzung offen ließe. Nur nicht zu viele auf einmal halt, das wär nicht so nett.
Nina Chuba ist für mich allein dadurch schon unhörbar, dass ihre Stimme mich hart an das "kleine Arschloch" erinnert. Kann ich nicht abstellen.
Musikalisch ist das halt alles Fornatradiokram für die Zielgruppe.
Typ... Something like that cannot be unheard again!
Hab mir nur wegen dieser Einschätzung das oben verlinkte Video reingezogen. Erste bewusst als solche wahrgenommene Begegnung mit der Musik von Nina Chuba...
...und joa, treffend. Kleines Arschloch plus Autotune.