Zahl, was du willst, oder besser: was es dir Wert ist. 1,2 Mio. Downloads bestätigen Radiohead. Obwohl man "In Rainbows" auch ganz legal umsonst bekommen kann, zahlt die Mehrheit freiwillig in die Kasse der Band.

Konstanz (juk) - Das Online-Musikmagazin Gigwise.com will herausgefunden haben, dass das neueste Radiohead-Album bisher 1,2 Millionen Mal heruntergeladen wurde. Die Financial Times wartet hingegen mit der Feststellung auf, dass weit über die Hälfte der downloadenden Fans einen Obolus in das Album investieren. Auch von Bandseite sollen diese Zahlen genannt worden sein.

Es gehe ihnen aber, so Gitarrist Jonny Greenwood im Interview, keineswegs um eine Revolution der Musikindustrie. Die Band habe vielmehr der Gedanke motiviert, einen Leak der Songs vor dem offiziellen Release im Januar 2008 vorzubeugen. Deren Qualität sei mit der einer CD nicht vergleichbar, heißt es weiter. Im Verbund mit einem starken Vertriebpartner erhoffe man sich hohe Verkaufszahlen im traditionellen Musikmarkt.

"Wenn wir nicht glaubten, dass die Leute, wenn sie die Musik hören, später auch die CD kaufen werden, würden wir das nicht machen", äußerte sich Radiohead-Manager Bryce Edge am Montag gegenüber dem Branchenblatt Music Week. Weiter geht die Rede, dass die Band mit den großen Vier in Labelland (Universal, Emi, Sony BMG, Warner) über das Vertriebsrecht verhandelt.

Bei anderen Künstlern stößt die neue Veröffentlichungsform bislang überwiegend auf Begeisterung. Ex-The Smiths- und Neu-Modest-Mouse-Johnny Marr etwa lobte gegenüber der BBC: "Ich denke, es ist eine fantastische Idee, denn es gibt den Leuten Verantwortung zurück und behandelt sie wie Erwachsene. Jeder weiß, dass man die Musik auch umsonst downloaden kann, drum lasst uns schauen, ob die Band es nicht doch verdient, entlohnt zu werden."

Nachahmer hat das Model "In Rainbows" bereits gefunden: Trent Reznor von Nine Inch Nails gab vergangenen Montag bekannt, neuerdings plattenvertragsfrei zu sein und sich auf eine direktere Beziehung zum Publikum zu freuen. Nicht weniger begeistert zeigt sich die Rezipientenseite: Bei last.fm stehen die zehn Plattentracks synonym für die Hörercharts. Mit über drei Millionen Plays führen sie zudem die Top-Artist-Liste der Woche an.

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Radiohead

Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Radiohead,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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Radiohead Neues Album - bezahl was du willst

Auf der offiziellen Radiohead-Homepage gab Jonny Greenwood heute überraschend die Veröffentlichung des siebten Albums für den 10. Oktober bekannt. Die Platte ist als Vinyl inklusive Bonus-CD sowie als Download vorbestellbar. Wer sich für Letzteren entscheidet, kann selbst bestimmen, wie viel er zahlt.

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7 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    Also erstmal find ichs geil, dass das ganze kein lahmer Promo mist war, und man die scheibe wirklich umsonst bekommen kann.
    Schade find ich allerdings, dass sie jetzt die Welle die sie ja unter anderem gefördert haben, jetzt schon wieder ausrollen lassen wollen...

    Ich kenn mich mit zahlen nicht aus, und steh auch eher auf original cd's (wären die nur nicht so teuer :( ) als auf mp3's, vorallem was radiohead angeht...aber ich die Jungs sind in der Situation etwas neues mitgestalten zu können und ich finds dann schade, dass sie sich selbst mehr oder weniger wieder distanzieren...

    Bin weiterhin gespannt was sich daraus entwickelt

  • Vor 17 Jahren

    @laut.de (« Nicht weniger begeistert zeigt sich die Rezpipientenseite: Bei last.fm ... »):

    pipi-ente...ich weiss, infantil :D

    der artikel meldet lediglich, dass die downloader bezahlen, nicht jedoch, wieviel. könnte ein grund sein, nach nem vertriebspartner für die hardcopy zu suchen. der zweite grund könnte das fanverhalten sein: ich würde auch liebend gern eine CD mit booklet, coverart usw. von einem album meiner lieblingsband besitzen wollen, rein aus jäger-und-sammler-gründen

  • Vor 17 Jahren

    minderwertige kopie?
    also ich denke, dass das album auf cd eher minderwertiger ist als die daten die man sich runterladen kann.

    ausserdem ist es jedem selbst überlassen ob und wieviel er zahlt. und es ist doch super sich das album erstmal anhören zu können bevor man sich eine cd kauft und sich ärgert weil man geld für etwas ausgegeben hat, das einem nicht gefällt.

  • Vor 17 Jahren

    @Anonymous (« ....hinterher noch eine recht teure CD (40 Pfund = ca. 60 €) anzudrehen... Naja.
    Von revolutionär kann man jetzt, wo man die ganze Geschichte kennt, eigentlich nicht mehr sprechen. »):

    Doppelvinyl + CD + Bonus-CD

    dazu vermute ich mal ganz dreist, dass von all den audiophilen, die sich hier über 160kb/sek. aufregen, kaum einer einen unterschied zur cd raushören würde. vernünftiges computer-equipment mal vorausgesetzt.

    wer sich mit sound-on-board und 9,99 € aktivboxen über die schlechte klangeigenschaften von mp3-dateien aufregt, sollte ohnehin mit mindestens 5 Stunden "Wind of change" bestraft werden!

  • Vor 17 Jahren

    Hier im Büroradio läuft grad Ace of Base, das ist ja wohl NOCH härter!! :rayed: