Der Gitarrist der Gitarristen starb überraschend an einer Hirnhautentzündung.

Wadhurst, East Sussex (ebi) - Jeff Beck ist überraschend gestorben, wie auf den Social Media-Kanälen des Musikers zu lesen ist: "Nachdem er plötzlich an einer von Bakterien ausgelösten Hirnhautentzündung erkrankt war, ist er gestern friedlich eingeschlafen. Seine Familie bittet um die Wahrung der Privatsphäre, während sie den schrecklichen Verlust verkraften muss." Der Ausnahmegitarrist, der 78 Jahre alt wurde, starb am 10. Januar in Wadhurst in der Grafschaft East Sussex, südlich von London.

Beck, der gerne als "the guitarist's guitarist" tituliert wird, ist ein Stück Rockgeschichte. Seine Karriere startete 1965 bei The Yardbirds, dort ersetzte er Eric Clapton. Mit ihm und Jimmy Page, der 1966 zur Band stieß, feierte die Gruppe ihre ersten kommerziellen Erfolge. Schon damals galt Beck als überaus experimentierfreudiger Gitarrist. Noch im selben Jahr verließ er die Yardbirds aber im Streit und gründete 1967 die Jeff Beck Group mit Rod Stewart, Ron Wood und anderen, die sich 1972 gleichwohl auflöste.

Zahlreiche weitere Bandprojekte, Kollaborationen und Gastauftritte (im Studio und live) folgten im Laufe der Jahrzehnte, etwa mit Keyboarder Jan Hammer, den Drummern Terry Bozio und Simon Philipps, aber auch mit Ozzy Osbourne, Bon Jovi, Hans Zimmer, Roger Waters, Brian Wilson, Tina Turner oder Joss Stone - um nur einige zu nennen.

Acht Mal wurde seine Arbeit mit einem Grammy belohnt, 1992 und 2009 zog er in die Rock and Roll Hall of Fame ein, mit den Yardbirds und als Soloartist. Fender brachte auch eine Signature-Stratocaster auf den Markt. Zuletzt veröffentlichte Jeff Beck im Juli 2022 gemeinsam mit Johnny Depp das Kollabo-Album "18". Mit Depp war er im vergangenen Sommer in Deutschland auch ein letzte Mal live zu sehen. Aerosmiths Joe Perry bezeichnete ihn einmal als den besten Gitarristen der Welt, er besitze ein Talent, das es nur alle ein oder zwei Generationen einmal gebe.

Der Gitarrist der Gitarristen

Viele Rockstars und Weggefährten, wie Rod Stewart, Gene Simmons und Paul Stanley von Kissy, Mick Jagger u.v.a. reagierten geschockt auf Becks Tod und verabschiedeten den Gitarristen in den Sozialen Medien. Tony Iommi schrieb: "Jeff war so ein netter Mensch und ein genialer Gitarrist - es wird nie mehr einen anderen Jeff Beck geben. Sein Spiel war sehr speziell und unverwechselbar brillant!"

"Der Sechs-Saiten-Krieger ist nicht mehr unter uns. Jeff konnte Musik aus dem Äther kanalisieren. Seine Technik war einzigartig. Seine Vorstellungskraft scheinbar grenzenlos. Jeff, ich werde dich gemeinsam mit deinen Millionen Fans vermissen", so Led Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page.

"Er nahm mich und Ronnie Wood in den späten 60ern mit in die USA. Seitdem haben wir nicht mehr zurückgeblickt", betonte Rod Stewart.

Ozzy Osbourne twitterte: "Ich kann nicht ausdrücken, wie trauig ich bin. Es war solch eine Ehre, Jeff gekannt zu haben."

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