The Fiery Furnaces veröffentlicht ein Album, dessen Songs nur in der Partitur beiliegen. Die Konzerte sollen von Fans bestritten werden.
Brooklyn (jro) - Die Geschwister Friedberger von den Fiery Furnaces haben eine ganz neue Möglichkeit gefunden, ein Zeichen zur aktuellen Debatte rund ums Thema File-Sharing zu setzen: sie veröffentlichen ihr neues Album ohne Musik.
Musik zum Selbermachen
"Weil File-Sharing und Downloads die Produktion konventioneller Veröffentlichungen überflüssig gemacht haben, werden die Fiery Furnances ein 'Stilles Album' veröffentlichen", erklärt eine Mittelung auf ihrer Homepage die Entscheidung der Band
Die Songs der Indie-Rocker werden lediglich in ihrer Notierung veröffentlicht: Anweisungen, Illustrationen und Notationen sollen es möglich machen, die Musik selbst zu spielen.
Fans sollen Konzerte spielen
Doch auch auf Konzerte will die Band nicht verzichten, sondern sogenannte "Fan-Band"-Auftritte organisieren, bei denen Fans die Songs performen sollen. "Erfahrung ist nicht nötig", ermutigen sie ihre Anhänger zum Mitmachen.
Wer ein solches Ereignis gerne in seiner Stadt sehen würde, kann sich auf der Homepage mit "seinem Büro, seiner Stamm-Kneipe, seinem Parkplatz" oder einem anderen möglichen Veranstaltungsort per E-Mail bewerben.
26 Kommentare
Inwiefern sollte File Sharing die Produktion von Musik überflüssig gemacht haben? Verstehe diese Behauptung nicht.
Na gut, man kennt die Songs nicht, aber vielleicht werden die Brüder peinlichst berührt sein, wenn sie sehen, das Fans ihre Mucke vielleicht viel besser aufführen, als sie es je gekonnt hätten.
Irgendwie albern das Ganze.
...
@benjomatico («
Ich habe mich ledeglich zu der Behauptung geäussert, dass ein Erwerb dieser Noten von Grund auf dämlich sei. Ob das, im Kontext mit dem Filesharing-Protest, originell oder gar ein ernstzunehmendes Patentrezept für alle anderen Künstler ist, spielt für mich dabei keine Rolle. »):
Du hast dich auch sehr ausführlich über Leute ausgelassen, die diese Aktion als billige Marketing Masche ansehen. Von daher ist Alvarez Einwand doch absolut angebracht.
Aber du findest nun mal die Band toll und damit ist alles, was sie macht, wohl auch toll. Tja.
EDIT: Diese Veröffentlichung ist KEIN Album.
Ich glaube nicht, dass die Fiery Furnaces mit ihrer "Silent Record" wirklich einen Kommentar zum Filesharing-Problem ablassen wollen. Matthew Friedberger hat eine überaus seltsame Art von Humor, der sich auch in dieser Meldung bemerkbar macht. Leider kommt dieser durch die Übersetzung auf der Laut-Homepage nicht wirklich rüber. Im Original hört sich das Ganze weitaus ironischer an:
"Because file-sharing, or downloading, or whatever, has notoriously, or supposedly, made the production of the conventional ‘with-audio’ record obsolete, the Fiery Furnaces will release a Silent Record."
Auf der anderen Seite kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es den Furnaces vorranging um Geldmacherei geht. Fans haben die seit "Rehearsing my choir" sowieso kaum noch (was sehr schade ist), Neulinge werden kein Interesse an der "Silent Record" haben. Mit ein paar unvertonten Notenblättern gewinnt man sicherlich keine größere Anhängerschaft.
@ Vielfrass
Ich finde die Band toll und finde VIELES was sie macht gut. Das Konzept der "Silent Record" finde ich persönlich interessant, da ich ebenfalls ein bißchen vor mich hinmusiziere und ich mich gerne mal an einem Fiery Furnaces Song versuchen würde. Natürlich ist die "Silent Record" kein Album...aber sicherlich ein nettes, nerdiges Sammlerstück für - und so wirds ja auch von den Furnaces beschrieben - FANS!
@Vielfrass (« @benjomatico («
Aber du findest nun mal die Band toll und damit ist alles, was sie macht, wohl auch toll. Tja.
EDIT: Diese Veröffentlichung ist KEIN Album. »):
Ja, ich finde die Band, neben vielen anderen, gut und diese Aktion vom Ansatz her interessant (für mich persönlich) , macht mich das jetzt in deinen Augen direkt zu einem hirnlosen Fanboy, der jeden Mist gut finden muss ?
Es gibt genug Leute, die übers Internet mit weitaus bemitleidenswerteren, sinnloseren Aktionen die öffentliche Aufmerksamkeit suchen, also steigert euch da mal nicht zu sehr rein.
Ein viel größerer 'Publicity Stunt' war doch zB der kostenlose Vertrieb von Radioheads neustem Studioalbum übers Internet, und obwohl die Band es in keinster Weise beabsichtigte, wird diese Aktion von vielen als Revolutionär angesehen.
Dabei ist eine solche Idee ganz einfach für 99% aller Musiker ebensowenig konstruktiv und/oder profitabel wie die Veröffentlichung eines Stillen Albums. Und nur, wenn bekanntere Bands wie Radiohead oder NIN mit solchen Aktionen neue 'Vertriebswege erforschen', sollte es doch den unbekannteren Künstlern nicht automatisch verboten werden, ähnliches zu tun.
Bitte Lesen:
Sicherlich wird so eine Aktion diser Band Aufmerksamkeit bescheren, aber gleich von Marketing sprechen zu wollen ist ziemlich weit hergeholt. Ich meine, wieviele unter der verhältnismäßig bescheidenen Anzahl von Fans machen denn auch selber Musik und sind überhaupt interessiert daran, die Musik der Band selber zu spielen, ohne sie vorher gehört zu haben? Das klingt für mich nicht unbedingt zielgruppenerweiternd, geschweige denn umsatzfördernd und profitabel.
Marketing und so....