Porträt

laut.de-Biographie

Pokey LaFarge

Wenn die Combo stilecht Pokey LaFarge & The South City Three heißt und aus St. Louis in Missouri kommt, ist Rootsmusik angesagt. Das Quartett mischt verschiedene archaische Stile in recht prähistorischem Soundbild. Blues, Jazz und Country verschmelzen im Delta zu ganz eigener Swamp-Musik.

Pokey LaFarge - Rhumba Country
Pokey LaFarge Rhumba Country
Es gab schon immer Rum im Country.
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Trotz seines Jahrgangs 1983 hat Pokey so gar nichts am Hut mit typischem Rock, Pop oder mit Dance-Musik der Gegenwart. Viel lieber geht er den eigenen Wurzeln auf den Grund. Hängen bleibt er bei weißem Country und schwarzem Jazz und Blues. Eine Leidenschaft, die ihn nicht mehr loslässt.

Mit den Freunden Joey Glynn (Bass), Adam Hoskins (Gitarre) und Ryan Koenig (Mundharmonika, Waschbrett und Snare) entzieht er sich jeder Kategorisierung und impft den traditionellen Klängen Crooner- und Schwerenöter-Qualitäten ein. Mal etwas Swing als Beigabe, dann wieder etwas St. Louis-Urblues oder eine Kelle Dixieland. Sogar der Gypsy-Swing analog Django Reinhardt/Stephane Grappelli erhält die ein oder andere Referenz.

Pokey selbst bezeichnet die Musik seiner Combo zutreffend als "Fluss-Dampfer-Stil". Denn bereits auf den alten Paddleboats gab es Bands, die die Gäste bei Laune zu halten hatten. Diese Entertainer mussten eine Menge Handwerkszeug mitbringen, um die verschiedenen Geschmäcker nicht zu enttäuschen. Diese Burschen nimmt LaFarge, der bürgerlich Drew Heissler heißt, zum Vorbild und addiert den Songs seine eigene Funken sprühende Leidenschaft.

Doch der Kontakt zur Gegenwart reißt nicht komplett ab. Mit seinem TV-Auftritt in Jools Hollands einflussreicher Kultsendung "Later With..." erspielt er sich im Handumdrehen eine Fanbase in Großbritannien. Auch andere Künstler wie etwa die White Stripes zählen zu seinen Bewunderern. Das verschafft ihm einen Auftritt bei deren Song "I Guess I Should Go To Sleep" und eine Abräumerrolle als Special Guest auf Jack Whites "Blunderbuss"-Tour.

Bei so viel sichtbarem Charisma und Talent lässt es sich White nicht nehmen, dessen 2013er Platte "Pokey LaFarge" auf seinem Label Third Man Records zu veröffentlichen.

Das Album bedeutet so etwas wie den Durchbruch. Das Folgealbum "Something In The Water" erscheint 2015 bei Rounder Records. "Ich bin wirklich an etwas Großem dran", gibt sich LaFarge selbstbewusst.

Es folgen mit "Manic Revelations", "Rock Bottom Rhapsody" und "In The Blossom Of Their Shade" Alben, die die Marke des Sängers weiter polieren, ohne vom Grundrezept weit abzuweichen. 2023 heiratet Pokey die geistesverwandte Sängerin Addie Hamilton, die oft bei seiner Musik und seinen Videos mitwirkt. 2024 erscheint mit "Rhumba Country" eine leichte Mogelpackung: Rumba sucht man mit der Lupe, eine Weiterentwicklung gibt es trotzdem.

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