laut.de-Kritik

Der Liebreiz des direkten Kicks für die Tanzfläche.

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Ein Blick in den Booking-Kalender von Frank Heinrich alias Reboot zeigt: Der Frankfurter darf sich zur Gruppe der derzeit beliebtesten Liveacts zählen. 13 Gigs weist der Tourplan allein für den Monat Juli auf. Und der Rest des Jahres verspricht ähnlich geschäftig zu werden.

Schließlich veröffentlicht Reboot nach einer ganzen Reihe international erfolgreicher Produktionen mit "Shunyata" gerade sein Debütalbum. Die Tatsache, dass der Longplayer auf Lucianos weltbekanntem Label Cadenza kommt, verstärkt die Aufmerksamkeit zusätzlich.

Zuletzt legte dort der Schweizer Mirko Loko mit "Seventynine" sein Debüt vor. Nun ist es abermals an einem Newcomer, den nächsten Karriereschritt zu tun und bekannten Produzenten wie Argenis Brito, Digitaline, Ricardo Villalobos und natürlich Labelchef Luciano selbst auf Augenhöhe zu begegnen. Eine Gelegenheit, die Reboot nicht ungenutzt vorrübergehen lässt.

Mit den sieben Tracks von "Shunyata" knüpft er an seine gut verkaufte Cadenza-Maxi-Veröffentlichung "Be Tougher/Letters" an, die schon aus dem Jahr 2007 datiert. Am Erfolgsrezept hat sich in dieser Zeit nichts geändert.

Frank Heinrich verschanzt sich einmal mehr mit viel Equipment im Studio, um an neuen Sounds zu tüfteln. Diese verbindet er dann zu fein herausgearbeiteten Tracks, die ihren Reiz aus der rhythmischen Raffinesse beziehen, die Reboot in den vergangenen Jahren zu seinem Markenzeichen aufbauen konnte.

Gleich mit dem Opener "Uruana" etabliert Heinrich seinen Trademark-Sound und gibt damit die Marschroute für die nächsten knapp 70 Minuten vor. Allen Tracks hört man die Arbeit an, die er darauf verwendet hat, ein fließendes rhythmisches Konzept mit dem Liebreiz des direkten Kicks für die Tanzfläche zu verbinden.

So gelingt es einerseits ein Album zu produzieren, das Listening-Charakter hat und andererseits auch in einem DJ-Set mühelos seinen Platz findet. Der schwelgerische Moment in den Stücken verweigert sich jedoch konsequent der Peaktime. Das Sich-Treibenlassen der frühen Morgenstunden ist stattdessen die bevorzugte Spielwiese.

Die Fokussierung auf die rhythmischen Elemente geht allerdings auf Kosten der melodischen Komponenten. Sie fristen ein zurückhaltendes Dasein im Schatten des Grooves. Aber so lange der stimmt, dürfte der Stern von Reboot noch heller als in der Vergangenheit leuchten. Gerade auch weil er sich gewillt zeigt, sich das enge Korsett, das Luciano über seine Labelacts stülpt, anzuziehen.

Trackliste

  1. 1. Uruana
  2. 2. Me Show
  3. 3. We Only Just
  4. 4. Dreilach
  5. 5. Save Me
  6. 6. Shunyata
  7. 7. Hermano
  8. 8. Down Pantha
  9. 9. Rambon
  10. 10. Sanchez Says

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