laut.de-Kritik
Mit drei Gitarren: Jeder Song ist ein Hit.
Review von Jasmin LützImmer wieder herrlich. Man hört ein Lied und ist gleich hin und weg. Hat man dann noch das Glück diese Band live zu sehen (NOS Primavera Festival), ist man absolut überzeugt und die neue Lieblings-Band steht fest. Rolling Blackouts Coastal Fever aus Melbourne treffen mit ihrem Debüt "Hope Downs" mitten ins Indie-Herz. Ok, man braucht eine Weile, um sich den Namen der australischen Jungs zu merken, aber die Musik versteht man auf Anhieb.
In "Hope Downs" fühlt man sich gleich zu Hause. Da reichen bereits die ersten Klänge um in eine Wohlfühlstimmung zu geraten. Drei (!) Gitarren, drei Stimmen, Bass und Schlagzeug und jeder Song ein Hit. Das ist wunderbare Indie-Rockmusik, wie man sie sonst oft in England hört und liebt. Ihre zweite EP "The French Press" wurde bereits 2017 im kleineren Rahmen abgefeiert. Jetzt erscheint endlich das langersehnte Album mit viel Schrammel-Gitarre und Pop-Melodien ("Talking Straight"). Man erinnert sich an The Go-Betweens, ebenfalls aus Australien, die bereits in den 70ern ihre Indie-Poesie verbreiteten.
Die Rolling Blackouts Coastal Fever schauen auf "Hope Downs" hinter die schöne und reiche Fassade Melbournes ("An Air Conditioned Man"). Geld macht nicht immer glücklich und der hübsch drapierte Milchschaum auf dem Kaffee sieht nicht für alle lecker aus, denn die Veränderungen in der Stadt, wirkt sich oft nicht für alle positiv aus ("Cappuccino City"). Das Rock-Gewitter bricht spätestens mit "Time In Common" aus. Immer wieder harmonieren die Stimmen der drei Herren an der Gitarre Fran Keaney, Tom Russo und Joe White. Mit "Bellarine" beamt man sich sogar an den Mersey und denkt an seine Lieblingsstadt Liverpool und Bands, wie The La's.
"Hope Downs" ist die perfekte Platte, die es immer in die "Top of the Pops"-Liste schaffen wird. Bleibt als Fazit, öfter mal über den prallgefüllten Tellerrand schauen und Rolling Blackouts Coastal Fever auf jeden Fall im Ohr behalten.
4 Kommentare mit 17 Antworten
Erinnert mich vom ersten augenblick an die war on drugs.
ähnlich strukturierte lieder, ähnlich langweilig.
"war on drugs"
Oh Para, das kann man nicht vergleichen! Der Sänger allein, eine Macht bei WOD. Dazu noch Melodien die einen mittreissen, finde ich. Das alles ist hier nicht vorhanden, aber drei Gitarren, hurra!!!
"jeder Song ein Hit"
Jeder Song hört sich wie ein einziger zusammen hängender Song an.
Respekt, wie man sich als angehender Musikredakteur so verhören kann, ist mir völlig schleierhaft. Hab mir extra die zwei EP noch dazu angehört, reine Zeitverschwendung! Gitarreneinheitsbrei ohne Highlight. Das man aus drei Gitarren nicht mehr macht, ist mir ebenfalls schleierhaft. Garantiert eine Halbwertzeit von nicht erwähnenwert bis verschweigen. 2/5 ist sehr wohlwollend, da allein ein Point für erste richtige Scheibe gegeben wird und ich Aussenseitern immer mal gern eine Chance gebe. Frage mich nur, wenn man nur einen einzigen Song auf Lager hat, wovon wollen die Jungs leben, in Zukunft und so?
Gruß Speedi
P.S.: Zum Glück habe ich das Review erst nach dem hören der Scheiben gelesen, sonst hätte ich für nix garantiert, in Wort und Bild.
"Jeder Song hört sich wie ein einziger zusammen hängender Song an."
du meinst sicherlich "das ganze album hört sich wie ein einziger zusammenhängender song an"?
Stimmt meinte ich, wollte ich nur nicht schreiben.
in diskussionsforen ist es immer von vorteil, nicht das zu schreiben, was man eigentlich meint.
Hab ich was verpasst? Haben die bei Laut ihr Brett wieder aufgemacht? Mit edit und so?
"Brett aufgemacht"...Junge junge. Leg dir doch mal nen privaten Lektor zu, und für den dann nen Psychater.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Brett=Board
Finde ich jetzt ganz ehrlich vollkommen legitim und auch durchaus üblich als leicht humoristische, flapsige Übersetzung.
Siehe auch: "Faden"
Der empfohlene Lektor hätte am Wort „Psychater“ auch seine Freude
Sieh an, Schande über mich.
Ich weiß all die Emoticons nicht mehr, weiß jemand wo die stehen?
Den hab ich gesucht.
Beim Gulli damals (um die 2000er Jahre), haben wir Boardliner, liebevoll Brett zum Board gesagt. Smilies gab es da auch, nur die echten Brettliebhaber haben es entweder so geschaft ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen oder sie waren nicht anerkannt als Boardhasen. Haufig wurde "damals" gelolt, also lol angeführt. Das ist heute verpöhnt bei vielen.
Heuer sagt man "lal".
Meh. Alles schon in besser dagewesen.
Ich habe Gestern aus irgendeinem Grund "talking straight" vorgeschlagen bekommen. Die Indie-Ästhetik ist nicht unbedingt meine Welt aber dieser Song und das ganze Album sind genauso gut, wie in der Rezension beschrieben.
Klingt für mich wahrlich wie die x(c)te Indie/Postpunk-Band. Und ne starke Hook hat der Song auch nicht. Dann lieber den ganzen Tag diiv auf Dauerschleife...
Ich bin nicht allzu informiert darüber, wo man sie einordnen soll aber ich weiß, was ich mag und die Musik hier mag ich! Wenn du mehr Tipps in der Richtung hast, nehm ich die gern entgegen!
Bester Song von RBCF ist imho French Press. Hör dir den mal an.