laut.de-Kritik
Vom Burnout-Syndrom noch keine Spur.
Review von Artur SchulzMit der limitierten CD- und DVD-Box "Die Suche Geht Weiter - Live" kommt ein weiteres Schmankerl für die heimische Sammlung. Das Konzert, mitgeschnitten in der Münchener Olympiahalle, umfasst den kompletten Auftritt in voller Länge sowohl akustisch auf zwei CDs als auch audiovisuell auf einer DVD. Insgesamt präsentiert das Duo 24 Songs aus seinem langjährigen Schaffen, wobei das aktuelle Studio-Album natürlich einen breiten Raum einnimmt.
Mit den "Sternraketen" eröffnen Rosenstolz den Abend in der ausverkauften Konzerthalle, und von Beginn an schwingen sich begeisterte Fan-Hände mitfeiernd zum Himmel. Peter Plate tritt hier mit einer großen Pauke auf und nötigt AnNa für Momente zum Lachen inmitten des Texts. Ihre Rolle als Powerfrau füllt die Sängerin wie gewohnt mit einer energetischen Performance über die gesamte Konzertdauer aus.
Die Dramaturgie der Setlist setzt auf allerlei bewährte Rosenstolz-Zutaten. Es sind gerade die gefühlvollen Schmelz-Balladen, die die Besucherherzen berühren und bewegen, während die Uptempo-Nummern für den nötigen Drive zwischen den einzelnen Abschnitten sorgen. So tummelt sich das rockige "Gelbe Monster" inmitten der nachdenklichen Aufnahmen "Ich Bin Mein Haus" und "Irgendwo Dazwischen". Die Hitsingles "Gib Mir Sonne" und "Liebe Ist Alles" stoßen selbstverständlich auf besonders große Begeisterung.
Weitere Must-Plays werden hier auch nicht ausgespart. Es grüßen "Königin", "Sex Im Hotel" und natürlich das immer wieder großartige "Schlampenfieber", hier in einer sehr abgespeckt präsentierten Version. Noch immer fasziniert "Herzensschöner" mit seinem eleganten Aufbau und dem melancholischen Text. Auch das Frühwerk "Ich Geh' Auf Glas" hat im Lauf der Jahre nichts von seiner Anziehungskraft verloren.
Natürlich hinterlässt die Burnout-Syndrom-Erkrankung Peter Plates zum Tourende einen gewissen bitteren Nachgeschmack, bedeutet "Die Suche Geht Weiter - Live" somit die auf unabsehbare Zeit letzte Veröffentlichung der beiden Berliner. Auf diesen Mitschnitten jedoch ist Peter fraglos noch guter Dinge und lässt den späteren Zusammenbruch nicht erahnen.
In der technischen Ausstattung befinden CDs und DVD auf gewohnt gutem Rosenstolz-Niveau. Die Regiearbeit zeigt sich abwechslungsreich und immer auf Ballhöhe. Bild und Ton sind tadellos, an Extras finden sich ein Making Of und diverse Interviews. Fans und Freunde des Duos erhalten mit der vorliegenden Box einen unterhaltsam inszenierten Überblick über das jüngste Schaffen, verbunden mit Genesungswünschen für Peter Plates.
11 Kommentare
ich persönlich empfinde die band ja eher als magenbedrohlich. das ist aber egal.
sehr cooler informativer text; schön analytisch und beschreibend ohne fanboy- oder polemikkeule
Tu' ich doch nie, vor allem den Fanboy.
Da gibt es mittlerweile was dunkelhaarig erheblich Verehrenswerteres.
Das wird doch nicht Annett heißen.
Von mir auch geschätzt, nur nicht so stalkermäßig wie bei dir!
Hm, ok. Entschuldige, Anwalt, war gemein von mir.
Aber verbiege Dich doch nicht!
Nicht alle, die ich liebe, mußt Du lieben, und ich liebe auch nicht alle Deine Lieben.
Aber lieb ist's allemal.
Liebe Ist Alles.
Tut mir, da ich beruflich als Schlangenmensch zu tun habe, muss ich mich leider regelmäßig verbiegen. Es macht mir also nichts aus.
Schönen Abend noch!