laut.de-Kritik

Kloppersongs für Metal-Partys der härteren Sorte.

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Mit "Triumph Of Tragedy" legen The Dying ihr erstes Release vor. Ein echtes Debüt ist der Tonträger dennoch nicht, die Belgier sind bereits seit einer Dekade zusammen und haben als Chimaera im Jahr 2005 ein Metalcore-Album veröffentlicht, das wenig Beachtung fand. Mit dem neuen Namen soll nun auch die kommerzielle Karriere vorankommen.

Stilistisch haben die Flamen ihre Palette deutlich erweitert. Die Bay Area fest im Blick thrashen sie los wie ein Pantera, der sich auf dem Exodus vor dem Slayer befindet. Das Gemisch erweitert das Quartett um ein wenig Melodic Death hier und da.

Schon nach den ersten gesungenen Noten fragt man sich als alter Thrashfan, warum die Band sofort klingt, als sei man mit ihr seit Jahrzehnten vertraut. Die Antwort liegt auf der Hand. Sänger Jan klingt Urgestein und Kreator-Fronter Mille Petrozza wie aus den Stimmbändern geschnitten. Man könnte nun annehmen, dass die stilistisch wenig originelle Mischung und die vokale Zwillingshaftigkeit jeglichen Wiedererkennungswert von The Dying ausschließen. Zu meiner eigenen Überraschung ist dies jedoch nicht der Fall.

Der Gesang von Shouter Jan klingt sehr rau und die Phrasierung auf rock'n'rollige Art schmutzig und fettsträhnig, nicht besonders typisch für den Thrashbereich. Die Kompositionen selbst gehen auch überwiegend in die Thrash'n'Roll-Richtung. Wer sich "Bottles And Pills" oder "Gotham" genau anhört, spürt die dreckverkrustete Sleazyness bis in die Haarspitzen.

Zusätzlich haben die Namenswechsler ein geschicktes Händchen für melodische Kloppersongs entwickelt, das die Scheibe für jede Metal-Party der härteren Sorte salonfähig macht. Die beiden genannten Tracks und das zweistimmig geschriene "Scarred Like Us " gehen nicht mehr aus dem Kopf und laden zum Moshen ein. Die Produktion unterstreicht den Gesamteindruck mit ihrer direkten, wuchtigen und schnörkellosen Art.

Nach dem Durchhören der CD verflüchtigt sich der Kreator-Gedanke schnell. Den Stein der Metalweisen haben die Belgier zwar noch nicht durchweg gefunden. Wenn sie sich auf diesem Weg weiterentwickeln und die eigenständigen Merkmale noch deutlicher betonen, sollte die Zukunft für The Dying mehr Positives bereit halten als fürs erste Bandprojekt.

Trackliste

  1. 1. The Beginning Of The End
  2. 2. Scars And Stripes
  3. 3. Bottles And Pills
  4. 4. Gotham
  5. 5. Serpent
  6. 6. Killing The Drama
  7. 7. Scared Like Us
  8. 8. The Sadist Virus
  9. 9. Jesus The Judas
  10. 10. Salves Of Tomorrow
  11. 11. Blessed With Tragedy

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