laut.de-Biographie
The Mute Gods
Nick Beggs Arbeiten als Session Musiker aufzuzählen, würde den hiesigen Rahmen sprengen. Nur so viel: Die letzten Jahre gehörte er zum Touring-Tross von Steve Hackett (ex-Genesis) und von Steven Wilson (Porcupine Tree, Blackfield) als Solokünstler.
Davor arbeitete er mit zahlreichen Größen der Branche wie Belinda Carlisle, John Paul Jones (Led Zeppelin), Gary Numan, Kim Wilde, Englebert Humperdink, Seal, Steve Howe (Asia, Yes) oder Rick Wakeman (Yes) zusammen. Daneben landete er als Bestandteil der englischen New Wave-Formation Kajagoogoo Anfang der Achtziger mit "Too Shy" einen Nr. 1 Hit und avancierte zum Teenie-Idol.
Die Solo-Ausflüge des begnadeten Bassisten und Chapman Stick-Spielers halten sich in argen Grenzen, was ihn mit Mitte Fünfzig dazu veranlasst, eine eigene Band aus der Taufe zu heben. Was läge näher, als die geknüpften Kontakte zu nutzen und so holt er sich kurzerhand Drummer Marco Minnemann (Joe Satriani, Steven Wilson, The Aristocrats) und Keyboarder Roger King (Steve Hackett) ins Boot, die er von den gemeinsamen Touren mit Wilson und Hackett kennt. Er möchte die Stimme für Unerhörtes und Ungehörtes sein und auf die Missstände der Welt aufmerksam machen.
Der Bandname The Mute Gods (dt. die stummen Götter) spielt insofern auf religiösen Fundamentalismus an sowie auf vernünftige Menschen, die im medialen Sensationsgetöse untergehen und keine Stimme bekommen. Die Alben gehen textlich der Frage nach, wie sich die Menschheit trotz besseren Wissens weiter unaufhaltsam ihr eigenes Grab schaufelt, sei es durch Umweltzerstörung, Kriege oder der fortschreitenden Zentrierung von Macht und Kapital in den Händen einiger Weniger. Somit sieht es der Engländer als seine Pflicht an, mit seiner Musik nicht nur zu unterhalten, sondern mit ihrer Hilfe der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Die Dringlichkeit dieses Anliegens zeigt sich im steten Veröffentlichungszyklus: 2016 erscheint das Debüt "Do Nothing till You Hear from Me", 2017 "Tardigrades Will Inherit The Earth" und 2019 "Atheists And BelieversAtheists And Believers".
Musikalisch liegen Beggs, King und Minnemann auf einer Wellenlänge mit Hackett und Wilson. Dazu kommt deren untrügliches Verständnis für die unterschiedlichsten Stile wie Jazz, New Wave, Metal, Prog und Pop. Das Trio agiert auf technisch hohem Niveau und setzt seine Stärken perfekt in Szene. So agiert Beggs als Sänger, der die sanften und harten sowie verzweifelten und hoffnungsvollen Momente zwischen Falsett und Bruststimme intoniert, Minnemann lässt neben den Sticks auch die Gitarrenhälse kreisen und Roger King pflegt in den Sound klassische Strukturen mit ein.
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