laut.de-Kritik
Brutaler Gegenschlag zu akustischen Weichspülern.
Review von Michael EdeleIm Leben sollte es am besten ausgewogen zugehen. Da das in den seltensten Fällen tatsächlich der Fall ist, versuche ich wenigstens, diese Maxime in musikalischer Hinsicht umzusetzen. Deswegen gibt es nach dem akustischen Weichspüler in Form von Delain den auditiven Gegenschlag: The Wretched End.
Drei Wochen bevor sein ehemaliger Emperor-Kollege Ihsahn sein äußerst anspruchsvolles Werk "Eremita" vorlegt, ist es an Samoth, mit dem zweiten Album von The Wretched End die Gehörgänge ordentlich durchzuspülen. Dabei sind beide Gitarristen auf ihre ganz eigene Art genauso technisch versiert wie extrem. Doch Samoth gibt eben der brutalen Form den Vorzug.
Thrashigen Death Metal, der auch gern mit Black Metal-Zitaten gespickt sein darf, gibt es auf "Inroads" zu hören und, wie der Opener "Tyrant Of The Mountain" beweist, gleich in sehr hohem Tempo. Vergleichbare Geschwindigkeit legen The Wretched End zunächst nicht mehr vor. Erst mit "Fear Propaganda" drischt Drummer Nils Fjellström die Kickdrum noch einmal ordentlich durch, um "Throne Renowned Of Old" mit Blastbeats ins Finale zu prügeln.
Das heisere Gebell von Basser/Gitarrist/Shouter Cosmo passt vor allem im thrashigen "The Haunting Ground" hervorragend und erinnert dabei deutlich an die leider nur kurzlebigen RE:AKTOR. Zusammen mit Samoth schüttelt sich der Mann nicht nur bärenstarke Riffs, sondern auch jede Menge spieltechnischer Sperenzchen aus dem Ärmel, die "Inroads" eine hohe Halbwertszeit verpassen.
Während sie in "Death By Nature" eine Spur getragener und somit auch hymnischer agieren, zeigen sich The Wretched End vor allem im erstaunlich melodischen "Blackthorn Winter" von einer ungewöhnlichen Seite. Zusammen mit dem bereits erwähnten "Throne Renowned Of Old" könnte das bereits leichte Hinweise darauf geben, in welche Richtung es mit dem nächsten Album gehen wird.
2 Kommentare
Sepultura ich hör dir trapsen ... nö da wäre ja noch "Blackthorn Winter". Ganz gut das Teil, bringt auf jeden Fall einige neue Akzente rüber und klingt nicht so ausgelutscht wie der übliche Schrott, der heute den Metal bestimmt. Leider sind die Songs alle viel zu ähnlich strukturiert, das übliche Problem. In all den Jahren brauche ich nicht immer wieder die gleiche Schoße in nur andersartigen Sound. Release kann man sich so wie 99% Output im Death-Metal-Bereich eigentlich ersparen, da nichts neues kommt, dass einen noch aufhören lässt. Altbacken und zu gleichförmig. 3.5 Punkte.
is doch genau wie im sludge, power, doom, xyz metal, man muss halt danach suchen wenn man was innovatives will. das problem ist eben, dass eddys taschengeld nicht ausreicht, um diese alben hier zu rezensieren. ich habe schon gebeten und gebettelt, aber nix da. ich glaub da hilft nur noch ein spendenkonto, von dem wir ihm dann die richtig guten metal alben spendieren. er darf natürlich nur keine vollmacht haben. sonst investiert er ja alles auf dem nächsten amon amarth konzert in met.