Porträt

laut.de-Biographie

Vader

Vader darf man mit Fug und Recht als ein Phänomen bezeichnen. Sie sind die erste Band, die von Polen aus hinter dem eisernen Vorhang hervor schaut und mit ihrem Demo "Morbid Reich" einen Deal mit Earache an Land zieht. Dabei handelt es sich nach wie vor um eins der am besten verkauften Tapes im ganzen Death Metal-Bereich.

Best Of 2014: Die Metal-Alben des Jahres
Best Of 2014 Die Metal-Alben des Jahres
Der harte Kosmos hatte in diesem Jahr einige gefeierte Comeback-Alben zu verzeichnen. Aber schaffen es diese auch in unsere Top 25?
Alle News anzeigen

Die ersten musikalischen Schritte gehen sie 1983. In der Besetzung Piotr Tomaszewski (Vocals), Zbigniew 'Vika' Wróblewski (Gitarre), Piotr 'Peter' Wiwczarek (Gitarre und Bass) und Grzegorz 'Belial' Jackowski (Drums) bringen sie drei Jahre später das erste Demo "Necrolust" heraus. Der Erfolg stellt sich jedoch, wie gesagt, erst mit "Morbid Reich" ein. Das erste offizielle Album "The Ultimate Incantation" muss sich hinter keiner westlichen Band verstecken und weist deutliche Parallelen zu Morbid Angel auf.

Von Anfang an lassen die Polen keine Möglichkeit zu touren aus. So sind sie erst mit Bolt Thrower und Grave on the road, anschließend mit Deicide, Suffocation und Dismember in den USA. Mittlerweile hat sich Peter als Bandleader hinterm Mikro etabliert. Mit Krzysztof 'Doc' Raczkowski sitzt ein wahrer Meister seinen Fachs hinter den Drums.

Dass danach gleich eine Live-Scheibe erscheint, mutet vielen etwas unverständlich an. Da sich Vader aber von Earache trennen wollen, geht Einiges drunter und drüber. So erscheint "The Darkest Age - Live '93" über Baron Records, die MCD "Sothis" über Repulse Records. Außerhalb der Platte/Tour-Zyklen scheint die Band gar nicht zu existieren. Zusammen mit Malevolent Creation und Oppressor beackern die Polen beinahe jedes Kaff. Über 350 Auftritte in drei Jahren sprechen eine deutliche Sprache.

Am Bass gibt Leszek 'Shambo' Rakowski auf "De Profundis" seinen Einstand. Zum ersten Mal wird die unbändige Live-Power von Vader auch auf Band festgehalten. Dass sich die Jungs an ihren Instrumenten enorm verbessert haben, wird überdeutlich.

"Future Of The Past" huldigt alten Helden: Vader covern ausschließlich Bands, die so etwas wie ihre Vorbilder waren. Slayer, Sodom, Kreator, Terrorizer und Possessed müssen dran glauben, aber auch Black Sabbath und Depeche Mode erscheinen in neuem Gewand.

Es folgt über Hammerheart Records "Reborn In Chaos", eine Neuauflage der alten Demos mit besserem Sound. Im selben Jahr erscheint auch die nächste reguläre CD "Black To The Blind", die am Stil der Band nicht viel ändert und somit in der Schnittmenge von Morbid Angel, Monstrosity und Malevolent Creation liegt. An der zweiten Klampfe steht mittlerweile Maurycy 'Mauser' Stefanowicz, der zusammen mit seinem Vorgänger China und Drummer Doc bei Dies Irae aktiv ist/war.

Vader - Solitude In Madness
Vader Solitude In Madness
Bitter, brachial und bösartig wie der vernichtende Blick der Schwiegermutter.
Alle Alben anzeigen

1998 gehts dann Schlag auf Schlag: Es erscheinen "Live In Japan", die MCD "Kingdom" und das Video "Vision And Voice". Vor allem "Live In Japan" lohnt sich, da man zur Abwechslung eine knappe Stunde auf die Ohren bekommt, statt immer nur mickrige 30 Minuten.

Endlich schaffen es Vader in den Support-Slot von Slayer. Ende 1998 unterzeichnen sie einen Deal mit Metal Blade. Die schicken die Polen erst mal auf ihre erste Headliner-Tour durch die US of A und lassen sie auch in Europa noch kräftig schuften, bevor das Quartett Ende 1999 ins Studio wackelt und "Litany" einknüppelt.

Die Scheibe sehen viele noch als das Vader-Album schlechthin an. Den Fans wird es zunächst auf den No Mercy-Festivals mit Deicide, Immortal, Marduk und Cannibal Corpse nahe gebracht und anschließend auf einer Europa Tour mit Vital Remains, Fleshcrawl und The Crown.

Als es zwischen Juli und Oktober 2000 mal gerade nichts zu touren gibt, holzen die vier eine weitere MCD "Reign Forever World" ein - wahrscheinlich nur um einen Grund zu haben, wieder die Koffer zu packen. Es dauert bis Februar 2002, ehe Vader ins Studio gehen um "Revelations" aufzunehmen. Am Bass steht mit Simon ein neuer Mann, der mit der Band schon bevor das Album in die Regale kommt, quer durch Europa brettert.

Nachdem der Longplayer im Juni erschienen ist, kehren die Polen höchstens kurz nach Hause zurück, um die Socken zu waschen. Neben Europa und den USA stehen zum ersten Mal auch Länder wie Israel und Brasilien auf dem Plan. So ganz nebenbei spielen sie die EP "Blood" ein, jedoch nicht, ohne vorher erneut den Bassisten zu tauschen. Der Neue kommt von Behemoth und hört auf den Namen Marcin 'Novy' Nowak . Kaum hat er seine Sachen drauf, geht es auch schon wieder mit Kreator, Nile und Amon Amarth weiter.

Anfang 2004 ist es Zeit für das nächste Album "The Beast". Kein einziger Song ist eingespielt, da stehen schon die ersten 170 Gigs für dieses Jahr mehr oder minder fest. Als sich Doc gleich zu Beginn der Aufnahmen ernsthaft verletzt und längere Zeit pausieren muss, leihen sich die andern drei kurzerhand bei den Black Metallern von Vesania deren Drummer Dariusz 'Daray' Brzozowski aus. Er nimmt nicht nur die Platte auf, sondern fährt auch die ersten Touren mit. In deren Verlauf eröffnen Vader vor 50.000 Menschen für Metallica.

"The Beast" erscheint Mitte September 2004 und setzt den Weg von "Revelations" recht konsequent fort. Die Geschwindigkeit zieht zwar stellenweise wieder etwas an, jedoch gibt es an der Ausnahmestellung der Osteuropäer nichts zu rütteln. Die limitierte Erstauflage des Albums für Europa enthält als Bonus eine DVD mit einem Studioreport, zwei Videoclips der Aufnahmesessions und drei Clips vom Metal Mania-Festival 2003.

Am 22. August 2005 schockt die Nachricht von Docs Tod die Metalwelt. Der als Krzysztof Raczkowski geborene Musiker wurde nur 35 Jahre alt und starb an Herzversagen. Daray besetzt nun dauerhaft den Drumhocker, spielt mit Vader "Impressions In Blood" ein und ist auch auf den anstehenden Touren dabei. Zum 25-jährigen Jubiläum steht 2008 mit "XXV" eine Best-Of an, für die sämtliche Songs der Doppel-CD neu aufgenommen werden.

Im selben Jahr folgt der große Schlag: Peter steht auf einmal komplett ohne Band da. Vor allem der Verlust von Gitarrist Mauser ist mehr als ärgerlich, da der sich lieber mit seiner Frau auf das unsägliche Gothic-Pop-Projekt Unsun konzentriert.

Peter steckt den Kopf aber nicht in den Sand, sondern stellt sich mit Gitarrist Waclaw 'Vogg' Kieltyka, Basser Tomasz 'Reyash' Rejek und Drummer Pawel 'Paul' Jaroszewicz eine ganz neue Crew zusammen, die aber zunächst nur als Session-Members geführt werden. Das neue Album "Necropolis" spielt er aber bis auf Drummer Paul noch im Alleingang ein. Da Peter das musikalische Zepter ohnehin fest in der Hand hält, bleibt das Line-Up aber weitgehend nebensächlich.

So sieht dieses Anfang August 2011 auf "Welcome To The Morbid Reich" auch schon wieder komplett anders aus. Auf den Sound von Vader hat dies jedoch gewohnt keinen Einfluss.

Auch auf ihrem zehnten Album "Tibi Et Igni", das 2014 erscheint, weichen die Polen nicht von ihrem Weg ab.

News

Alben

Vader - Tibi Et Igni: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2014 Tibi Et Igni

Kritik von Olaf Schmidt

Ein Atomkrieg beendet die Zivilisation und verbrannte Engel fallen vom Himmel. (0 Kommentare)

Fotogalerien

Metalfest Loreley 2012 Die Polen wurden viel zu früh verbraten

Die Polen wurden viel zu früh verbraten, Metalfest Loreley 2012 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Die Polen wurden viel zu früh verbraten, Metalfest Loreley 2012 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Die Polen wurden viel zu früh verbraten, Metalfest Loreley 2012 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Die Polen wurden viel zu früh verbraten, Metalfest Loreley 2012 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele)

Vader auf dem Summer Breeze 09 Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran.

Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Die Polen mussten viel zu früh am Tag schon ran., Vader auf dem Summer Breeze 09 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl)

Surftipps

  • Vader

    Inzwischen endlich auch auf Englisch.

    http://www.vader.pl
  • Facebook

    Soziales Netzwerk of evil.

    https://www.facebook.com/vader?fref=ts

Noch keine Kommentare