Porträt

laut.de-Biographie

Vampire Weekend

Selbst ist der Mann. Das gilt auch für Vampire Weekend. Trotz New Yorks urbanem Überangebot an Hipstern Ende der Nullerjahre schafft es die Band, ganz ohne Management oder Label drei Touren zu organisieren und sich allmählich als Hype-Thema der Stadt zu etablieren. Dabei scheint das Quartett so uncool wie kaum ein anderes. Man trägt Lacoste-Polos, spielt Konzerte auf Mottoparties und hört am liebsten afrikanische Musik.

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Das 1986er Album "Graceland" von Paul Simon gilt ebenso als musikalischer Einfluss wie die späten Talking Heads. Das Ergebnis ist ein polyrhythmischer Mix aus Afrobeat, New Wave, Punk und Indiepop, sowie stilistische Andeutungen von so ziemlich allem, was man unter dem Begriff Weltmusik versteht.

Sänger und Gitarrist Ezra Koenig und Drummer Chris Tomson spielen bereits vorher unter dem Pseudonym L'Homme Run gemeinsam trashige Hip Hop-Songs. Auf dem Campus der Columbia-Universität treffen sie auf Bassist Chris Baio und Keyboarder und Produzent Rostam Batmanglij. Letztgenannter macht 2009 mit Ra Ra Riots Wes Miles mit dem Elektro/R&B-Projekt Discovery von sich reden.

Aber zurück zur Hauptband: Koenig ist gerade dabei, mit Freunden einen Film namens "Vampire Weekend" zu drehen und mangels eigener Kreativität ist die Entscheidung schnell gefallen. Es kommt zur ersten Show vor geladenen Freunden, bei der nächsten dürfen die Freunde wiederum auch ihre Freunde mitbringen und kurz darauf sind die bespielten Klubs voll. Die New York Times berichtet bald über ein Konzert und von da an kommt der ganz große Erfolg.

Vampire Weekend - Only God Was Above Us
Vampire Weekend Only God Was Above Us
Kunterbunte Collage mit künftigen Klassikern.
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Um Enttäuschungen zu vermeiden setzt sich das Quartett keine Ziele und erwartet nicht viel von der musikalischen Zukunft. Das hält die Band jedoch nicht davon ab, über ein Jahr an ihrem Debüt zu arbeiten. Da Baio nach der Fertigstellung vorerst noch durch die Lehranstalt örtlich gebunden ist, schließt sich eine ausgiebige Tour aus. Das selbstbetitelte Debüt wird vorerst zurückgehalten.

Noch vor der verzögerten Veröffentlichung über das britische Indie-Label XL Recordings hat die Band, dem Internethype sei Dank, einen Auftritt bei David Letterman im Sack und führt im The Hype Machine-Blog die Most-Searched-Kategorie an. "Cape Cod Kwassa Kwassa", ein Track in Anlehnung an einen kongolesischen Tanz der 80er, erscheint sogar noch im Vorjahr in des Rolling Stone's Liste der 100 besten Songs 2007.

Texte über Mansardendächer und Kommasetzung sind ebenso stilbildend, wie Songwidmungen an Metallica. Das Blog The Bwog trifft den Nagel auf den Kopf und lobt die Band in folgenden Worten: "Vampire Weekend ist so unhip, wie man nur unhip sein kann". Hierzulande erscheint das Debütalbum im Februar 2008, das zweite Album "Contra" folgt knapp zwei Jahre darauf im Januar 2010.

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Vampire Weekend "Mit 20 sind Gefühle kitschig"
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Die Euphorie des Debüts erreicht mit dem Nachfolger ganz neue Dimensionen: Wie "Contra" steigt auch "Modern Vampires Of The City" (2013) in den USA und Kanada auf Platz eins der Charts ein. Damit ist "Contra" das erste Album seit 1985, das es ausgehend von einem britischen Indie-Labeldeal (XL/Beggars) an die US-Billboard Charts geschafft hat. Der Hipster-Hype ist somit wohl endgültig im Mainstream gelandet.

Nach fast zehn Jahren Bandgeschichte kündigt Rostam Batmanglij 2016 via Twitter seinen Ausstieg an. Nach drei gemeinsamen Alben möchte er von nun an als Produzent und Songwriter mehr auf eigenen Beinen stehen. Gleichzeitig versichert Batmanglij aber, dass er weiterhin Songs für Vampire Weekend schreibt und mit Koenig musikalische Projekte realisieren möchte. Ein halber Ausstieg also.

2018 meldet sich die Band mit zwei Live-Gigs im kalifornischen Ojai zurück. Hier stellt sie mit Greta Morgan am Keyboard und Brian Robert Jones an der Gitarre nicht nur zwei neue Mitglieder der Live-Besetzung vor, sondern auch einen neuen Song namens "Flower Moon". Der erste Vorbote des vierten Studioalbums, das nach Aussagen der Band zu dem Zeitpunkt bereits zu 94,5% fertig gestellt ist. Arbeitstitel des Longplayers: "Mitsubishi Macchiato".

Sony kümmert sich um den Vertrieb von "Father Of The Bride", wie die Platte letztlich heißt. Die amerikanischen Rezensenten nehmen die Vorab-(Doppel-)Singles mit großer Neugier auf und analysieren sie bis ins Detail: "Harmony Hall" etwa vermittle die Stimmung von Grateful Deads "Touch Of Grey", "This Life" erinnert die Magazine Pitchfork und Stereogum an Van Morrisons "Brown Eyed Girl". Überraschend ist, dass an dem Song Mark Ronson mitwirkt. Im ersten der 18 Album-Songs, "Hold You Now", tritt Danielle Haim vom US-Schwesterntrio Haim auf, und Vampire Weekend verwenden ein Sample des Filmkomponisten Hans Zimmer. Das Stück "2021" enthält Passagen aus einem japanischen Ambient-Stück der 80er. Der Schlusstitel "Jerusalem, New York, Berlin" zitiert Textstellen aus der Balfour-Erklärung der britischen Regierung von 1917, die sich für das Zusammenleben von Juden und Palästinensern im Nahen Osten und den Schutz jüdischer Minderheiten weltweit ausspricht.

"Father Of The Bride" erscheint im Mai 2019. Vampire Weekend kündigen eine Tour an, auf der sie im November 2019 auch in Brüssel und Amsterdam, nicht aber in Deutschland auftreten.

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Live in Köln 2010 Natürlich ausverkauft: Tanzmanifest zwischen Worldbeat und Indie.

Natürlich ausverkauft: Tanzmanifest zwischen Worldbeat und Indie., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Natürlich ausverkauft: Tanzmanifest zwischen Worldbeat und Indie., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Natürlich ausverkauft: Tanzmanifest zwischen Worldbeat und Indie., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Natürlich ausverkauft: Tanzmanifest zwischen Worldbeat und Indie., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

Live In Zürich 2008 Kurz, aber oho: Vampire Weekend live.

Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: ) Kurz, aber oho: Vampire Weekend live., Live In Zürich 2008 | © laut.de (Fotograf: )

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