laut.de-Kritik
Die Urväter des Metalcore sind zurück.
Review von Michael EdeleMetalcore ist das Ding der Stunde. Die Mischung aus Metal und Hardcore scheint viele der neueren Bands infiziert zu haben. Nun legen Agnostic Front, sozusagen die Urväter dieser Bewegung, mit "Another Voice" ihr mittlerweile 13. (!) Album vor.
Auch wenn die Truppe um Roger Miret natürlich nach wie vor eher im Hardcore agiert, so fetzen Vinnie Stigma und Matt Henderson (Ex-Agnostic Front, Madball) - der für die Aufnahmen zur Verfügung stand, da Kenny DiScalfani erst später zur Band stieß - doch das eine oder andere kurze Solo raus ("Dedication"), das für den Old School-Sound eher untypisch ist und das man von den Godfathers dieser Bewegung auch gar nicht erwarten würde.
"Another Voice" erinnert nicht nur vom Titel her an die '92er Scheibe "One Voice". Ähnlich wie auf diesem Kultalbum spielen die New Yorker ihre vollen Stärken aus. Es gibt jede Menge Midtempo-Stampfer wie "Still Here", "So Pure To Me" oder "It's For Life", ein paar Uptempo Kracher der Marke "Hardcore" oder "Another Voice" und natürlich auch Nackenbrecher à la "Dedication", "Take Me Back" oder "I Live It".
Die Titel klingen nicht umsonst wie eine Liebeserklärung an den Hardcore und an sämtliche Ideale, die dieser Stil über die Jahre ausgedrückt und teilweise bestimmt auch verloren hat. "You may take me out of the streets but you'll never take the streets out of me", mag martialisch klingen, definiert die Band aber wie keine andere. Agnostic Front haben einfach immer noch was zu sagen, und es lohnt sich nach wie vor, zuzuhören.
Zum bärenstarken "Peace" gibt es auch ein Video auf dem Album, bei dem Hatebreeds Jamey Jasta nicht nur sein Babyface in die Kamera halten darf, sondern auch im Chorus mitgröhlt. Die Collabo lag auch mehr als nahe, schließlich hat der Kerl das Album produziert und für einen megafetten Sound gesorgt. In der Form höre ich mir dir Jungs auch in weiteren 20 Jahren gern an.
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