laut.de-Kritik

Perfekte Fusion von Metal und orientalischem Flair.

Review von

Mit Arkan macht sich neben Amaseffer die nächste Band auf, orientalische Klänge mit europäischem Metal zu verschmelzen. Während es sich Amaseffer zur Aufgabe machten, das Buch Exodus mit insgesamt drei Alben konzeptuell zu erfassen, scheint es bei Arkan ohne offensichtlich fest gelegtes Konzept zu gehen.

Allerdings gehen die meisten Songs absolut flüssig ineinander über, was eine konzeptuelle Story nicht unwahrscheinlich erscheinen lässt. Da die Wurzeln von vier Fünfteln der Band im arabischen Raum liegen, ist die orientalische Ausrichtung nicht verwunderlich, aber dennoch bemerkenswert gelungen.

Während "Slaves For Life" fast schon Hörspielcharakter hatte, stehen bei Arkan zwölf waschechte Songs auf "Hilal" zu Buche, und neun davon kann man mit Fug und Recht als richtige Metalkracher beschreiben.

Allerdings ist ein enorm abwechslungsreiches Songwriting wohl das Hauptaugenmerk der Truppe, dem sie nicht nur mit Instrumenten wie Oûd, Mandola, Darbuka-Trommeln oder Bouzouki Rechnung tragen, sondern auch mit traditionellen weiblichen oder männlichen Gesängen. Jene sind immer in arabischer (?) Sprache gehalten und geben dem Ganzen einen ganz eigenen Flair.

Bevor hier ein falsches Bild von den Franzosen entsteht: Diese Elemente prägen und erweitern den Sound, doch die Basis bleibt der Metal, und hier bewegen sie sich meist im extremen Bereich. Dafür sorgt schon allein Shouter Florent Jannier, der mit seinen tiefen Growls und seiner Anthea-Vergangenheit aus der Death/Thrash-Ecke stammt.

Auch die Riffs von Abder und Mus sowie das sehr abwechslungsreiche, mitunter rasend schnelle Drumming Fouedsw (Ex-The Old Dead Tree) tragen ihren Teil dazu bei, dass die orientalischen Skalen und Melodien nicht Überhand nehmen.

Andererseits darf man nicht die klare Stimme von Gitarrist Abder vergessen, die den Songs ebenfalls noch eine eigene Note verpasst. Zusammen mit den absolut flüssig stimmigen Breaks und Übergängen, macht das fast alle Songs zu kleinen Highlights.

Neben Metalstücken finden sich auch Tracks wie "Lamma Bada", ein rein orientalisches Stück. Auch das abschließende "Amaloun Jadid" beginnt mit arabische, Flair, geht dann aber in ein westlich dominiertes Instrumental über. Vor allem hier gelingt der Übergang perfekt. Bei "Athaoura" ist dagegen die akustische Gitarre das melodiegebende Instrument - Vocals und Rhythmusarbeit bleiben aber arabisch geprägt.

Leider erfährt man nicht, wer die arabischsprachigen Teile übernommen hat. Vor allen die Dame klingt bei "Defying The Idols" fast ein wenig nach der ehemaligen The Gathering-Sängerin Annecke von Giersbergen. Wer so tolle Arbeit abliefert, sollte auch im Booklet Erwähnung finden.

Trackliste

  1. 1. Groans Of The Abyss
  2. 2. Lords Decline
  3. 3. Mistress Of The Damned Souls
  4. 4. Lamma Bada
  5. 5. Tied Fates
  6. 6. The Seven Gates
  7. 7. Athaoura
  8. 8. Chaos Cypher
  9. 9. Defying The Idols
  10. 10. El Houdou
  11. 11. Native Order
  12. 12. Amaloun Jadid

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