laut.de-Kritik
Poprock-Hymnen und Zuckerguss-Balladen.
Review von Mathias MöllerAsh sind in ihre Ausgangsformation zurückgeschrumpft. Gut zehn Jahre spielten Tim Wheeler, Mark Hamilton und Rick McMurray mit ebenso charmanter wie kompetenter Unterstützung von Charlotte Hatherley an der Gitarre auf. Nun wandelt Hatherley auf Solopfaden, brachte im Mai ihre zweites Album "The Deep Blue" heraus, so dass die drei Nordiren notgedrungen auf das zurückgreifen, was sie am besten können: poprocken.
Ähnlich wie Hatherley, die auf ihren Solo-Outputs einen Gang zurückschaltet, verlassen sich Ash nach dem hart rockenden "Meltdown" auf das As, das für sie immer schon stach: große Poprockhymnen. Bleibt vom Opener lediglich die markante, zuckersüße und doch angenehm rauhe Stimme Wheelers hängen, haut es den Hörer, so er Ohren hat, mit "You Can't Have It All" schier aus den Socken.
Die erste Single entpuppt sich als der Grower des Jahres, nach einigen Durchläufen bekommt man die Nummer nicht mehr aus dem Kopf. Hier beweist der kleine Frontmann mal wieder seine Größe als Songwriter. Hymnisch geht es durchweg weiter auf "Twilight Of The Innocents". Ob uptempo mit "Blacklisted" oder eher getragen mit "Polaris", Ash treffen den Nerv. Wer sich nicht an Poppigem stört, hört hier genau richtig.
Nach einer kleinen Ode an die Suicide Girls setzt das Trio nochmal zu einer dieser Zuckerguss-Balladen an. Für Nummern wie "End Of The World" muss man in der Stimmung sein, im Herbst wäre dies wahrscheinlich die perfekte Platte, voll süßer Erinnerungen an einen sonnendurchfluteten Sommer. In der Folge schleicht sich etwas zuviel der Gefälligkeit ein, aber wer Ash ruft, bekommt halt genau das.
"Dark And Stormy" lässt wieder aufhorchen. Irgendwie Ash-untypisch und doch so vertraut. Nach der ersten Single wohl die ganz große Nummer auf dem Album. Und auch der sechseinhalb Minuten lange Titeltrack am Ende lässt noch einmal die Nackenhaare in Bewegung geraten. Egal, ob man den Sound von Ash 2007 noch für zeitgemäß hält oder nicht, sie bleiben sich selbst treu. Der Weggang von Hatherley bleibt darüber fast unbemerkt.
4 Kommentare
na wenn die kritik so super ist,dann will ich mich mal damit auseinander setzen
ich übernehme keine verantwortung, wenn du hinterher enttäuscht bist!
ja, klar, bin auch sehr gespannt. Ich fand ja nur das Debüt gut, der Rest war nicht so nach meinem Geschmack. Ash waren für mich immer ein bisschen - sorry - Fast Food. Nun ja, vielleicht ändert sich das ja. Ach ja, und endlich mal ein normales Cover.
Die CD is schon echt gut, kickt aber wie gesagt nicht unbedingt sofort beim ersten hoeren. Ich hoer sie jetzt seit ner knappen Woche und find sie jetzt schon wesentlich besser als letzten Samstag
Im Vergleich zu Meltdown 'n ganzes Stueck ruhiger, aber das geht das voll in Ordnung.