laut.de-Kritik

Prima Solodebut eines gestandenen Musikers.

Review von

Ein Holzbläser eröffnet "Private Sunshine", dann lässt sich die mal samtweich schnurrende, mal warm und tief vibrierende Stimme Ashley Slaters gerne von den melancholischen Streichern weiter tragen. Die ersten zwei Songs auf Ashley Slaters Solodebut sind sanfte Liebeslieder mit viel Atmosphäre, erst in "Husband" deutet sich an, dass dieser Mann den Big Beat mit erfunden hat.

Vielleicht liegts aber auch nur daran, dass hier Slaters ehemaliger Mitstreiter Fatboy Slim seine Finger im Spiel hatte. Trotz zischelnder Hi Hat und treibendem Beat kommt der Song aber eine gute Ecke langsamer daher, als die früheren Freakpower-Sachen. Und spätestens der Refrain klingt deutlich mehr nach Motown-Soul als nach englischen Beats. "Better Way" begibt sich dann in die Gefilde zwischen Swing und Cool Jazz und geht auch harmonisch verschlungenere Wege. Hier kann Ashley sein ganzes stimmliches Können ausspielen und plötzlich erscheint der Vergleich mit Frank Sinatra nicht mehr ganz so weit her geholt.

Überhaupt hält Slater gerne viele Harmonien in einer entrückten Schwebe. "Sand" beispielsweise muss sich erst minutenlang durch Easy Listening-Trödeleien kämpfen, bevor der plötzlich einsetzende funky Rhythmus den Song von der Leine lässt. Was übrigens auch wegen der erstklassigen Produktion gut rüber kommt. Überraschungsmomente bleiben in der Folge garantiert, wenn man mal von dem grausig missglückten "Understanding" mit seiner leblosen Disko-Beat-Tretmühle absieht. Alles in allem ein prima Solodebut eines gestandenen Musikers.

Trackliste

  1. 1. Private Sunshine
  2. 2. Got The Feeling
  3. 3. Husband
  4. 4. Better Way
  5. 5. Sand
  6. 6. Strange Dreams
  7. 7. Go Ahead
  8. 8. Merry Xmas
  9. 9. Understanding
  10. 10. Our Dream
  11. 11. Something Stupid

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