laut.de-Kritik

Cooler Mix aus Soul, R'n'B und Rap im poppigen Jazzgewand.

Review von

Stimmen in seinem Kopf zu hören, muss nicht gleich etwas Schlimmes bedeuten. Das beweist uns Ayak mit ihrem Debütalbum "Voices In My Head". Wo sonst das Wahrnehmen fremder Stimmen schnell als Verwirrtheit abgetan wird, erweist es sich in Ayaks Fall als äußerst produktiv für die Musik. Gekonnt schlüpft die Newcomerin in verschiedene Rollen, so dass sich ihr erstes Album als wahrer Ohrenschmaus entpuppt.

Ayaks großes Vorbild ist Whitney Houston. Ihr eifert sie nach, und das merkt man ihrer Musik auch an. Doch so ausdrucksstark wie sich die 19-jährige Newcomerin in ihren Liedern präsentiert, braucht sie den Vergleich nicht zu scheuen. Wüsste man es nicht besser, würde fast jeder den Lovesong "Come Back To Me" glatt Frau Houston persönlich zuschreiben, denn Ayaks Stimme klingt wie die der skandalumwitterten Diva. Zudem zeugt der Song ebenfalls von einer gewissen Charakterreife. "Keep Smiling" wiederum lässt keine Zweifel daran, dass noch ein unbeschwerter Teenager am Mikrophon steht. Ayaks kräftige Stimme, unterstützt von sanften Violinenklängen, klingt dort zur fröhlichen Melodie viel lieblicher als sonst.

Ein ganz anderes Gesicht zeigt uns die wandlungsfähige Künstlerin wiederum in "Masquerading". Wenn die Produzenten des neuen James Bond-Films noch einen Titelsong für ihren Soundtrack suchen, sollten sie sich umgehend mit Ayak in Verbindung setzen, denn perfekter kann man ein Lied für "Gestatten Sie mein Name ist Bond – James Bond" kaum interpretieren. Und selbst Discofreunde kommen bei Ayak auf ihre Kosten. Mit "Don't Give Up" und "Don't Stop The Music" zwingt sie speziell das Disco-wütige Publikum auf die Tanzfläche, und groovige Beats sorgen für ausgelassene Stimmung. Kopfnicker werden dagegen von den Stücken "Rollin'" und "Voices In My Head" angetan sein, denn die Ausnahmekünstlerin hat nicht nur Soul im Blut, sondern zeigt auch einige Rap-Skillz am Mic.

Durch die jazzigen Einlagen im Titelsong "Voices In My Head" bekommt man schon mal einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie Ayak zusammen mit ihrer Band auf einer Bühne klingen könnte. Spontane Wechsel von Jazz zu Rap, begleitet von Streichern, betonen an dieser Stelle noch mal die unglaubliche Stilvielfalt, die Ayak zu bieten hat. In ihren selbst geschriebenen Liedern vereint sie Soul, R'n'B, Hip Hop, Jazz und Pop. Sie versteht es, ihre Stimme dem Genre anzupassen, je nachdem, welches Gefühl durch ihre Musik vermittelt werden soll. Ayak weist – rein musikalisch gesehen – Züge einer multiplen Persönlichkeit auf. Und das ist gut so!

Trackliste

  1. 1. Where You Are
  2. 2. Lovething
  3. 3. I Don't Mind
  4. 4. Masquerading
  5. 5. Don't Give Up
  6. 6. Little Star
  7. 7. Keep Smiling
  8. 8. Voodoo
  9. 9. Don't Stop The Music
  10. 10. Just Like Me
  11. 11. Come Back To Me
  12. 12. Rollin'
  13. 13. Voices In My Head

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