laut.de-Kritik
Bläst Papa Ratzi zum Angriff auf den Metal?
Review von Michael EdeleLiegt das an Weihnachten, oder warum kommen Ende des Jahres plötzlich so viele christliche Hardcore- und Metalcore-Truppen auf den Markt? Bläst Papa Ratzi etwa zum großen Angriff auf die Metal- und Hardcorewelt? War Jesus nicht nur langhaarig sondern auch Musiker? Wichtige Fragen, aber Antworten darauf gibts woanders.
Hier geht es ausschließlich um die Musik des Quintetts aus Atlanta, und die kann sich hören lassen. Während die meisten Metalcore-Bands inzwischen schon beliebig austauschbar sind, bringen die Jungs mit dem großkotzigen Bandnamen tatsächlich frischen Wind in die Szene. Zwar waren die Grenzen des sogenannten Metalcores schon immer recht weit und meist auch verschwommen gezogen, aber vor allem mit Keyboarder/Gitarrist Seth Hecox gewinnt die Band enorm an Profil.
Die Orgelklänge von "March Of The Dead" deuten schon auf eine gewisse Besonderheit hin. Doch wenn es mit "Into Oblivion" direkt im Anschluss heftig und technisch zur Sache geht, mag man vermuten, dass der Opener einfach nur ein nettes Intro war. Dass es dabei aber nicht bleibt, zeigt der Mittelteil von "Into Oblivion" mit seinem akustischen Gitarrenspiel. Diese krassen Gegensätzlichkeiten sucht man in "One Man Parade" zwar vergeblich, doch vor allem das elfminütige "Elegy" mit seinen ausgeprägten Instrumentalpassagen sorgt für eine Maulsperre.
Der Titel ist treffend gewählt, denn das Stück ist sehr elegisch, stellenweise fast schon sakral. Wenn sich daran mit "Night's Sorrow" das nächste Instrumental anschließt, könnte man meinen, die Jungs übertreiben etwas, doch von Langeweile keine Spur. Das klassische Gitarrenstück hat etwas sehr Beruhigendes und gleicht der Ruhe vor dem Sturm, der sich "The Epigone" nennt. Basser/Shouter Jason Wisdom greift nicht wie viele seiner Kollegen auf cleane Vocals zurück, sondern hält den Aggressionslevel weit oben.
Klar, hier wird häufig aus allen Rohren geballert und die Riffs hämmern mächtig, dabei verzichten die Amis aber nie darauf, einige interessante Feinheiten in ihre Songs einzubauen. Die sehr coolen Tappings zu Beginn von "No Fall Too Far" sind noch das wenigste. Während "Ex Nihilo" und "Denouement" durchgängig hart zu Werke gehen, rundet "The Trivial Paroxysm" das Album sehr abwechslungsreich ab.
Musikalisch haben Becoming The Archetype fast alles richtig gemacht. Wer aber mit einem Cover von Dan Seagrave aufwartet, dem Mann, der früher unzählige Death Metal-Alben mit seinen Zeichnungen veredelt hat, der kann eh kaum etwas falsch machen.
14 Kommentare
find ich ganz unterhaltsam. eine seltsame mischung aus technischem
death metal und metalcore. irgendwie gefällts. lol
dat janze album im stream.
http://www.solidstaterecords.com/becomingt… (http://www.solidstaterecords.com/becomingt…)
edit: oh da gibts ja schon ein laut review dazu.. damn..egal..sehr gutes album
kann man sich anhörn, joo
Boah, das Teil knallt. Sehr Anspruchsvoll und technisch auf sehr hohem Niveau. Schon nach dem ersten hören bin ich guter Dinge was das Album angeht.
Prädikat: absolut Empfehlenswert!!!
iss ja geil, ich wusst gar net, dass es sowas wie streams auch von ganzen alben gibt, ich hab mir die Becmong The Archetype jetzt gekauft und finds net schade ums geld, die Platte iss schon ziemlich geil
So, habe mir das Album heute auch mal genehmigt. Wunderbar abwechslungsreich auf jeden Fall und die Double Bass ballert ja wirklich extrem. So muss das sein und "Elegy" ist ein wundervoller Song. Schön, wenn sich eine Band nicht nur auf einen Stil beschränkt, sondern doch etwas offener an die ganze Sache herantritt.
leider mussten die ihre deutschland tour absagen.