laut.de-Kritik

Zwischen Blues-Melancholie und Industrial-Tiefschlag.

Review von

Nachdem sich Meister Danzig in den letzten Tagen eher mit "Auffe Schnauze"-Aktionen in Szene gesetzt hat, ist es mal wieder an der Zeit, sich auch musikalisch zu Wort zu melden. Dies geschieht allerdings auf ungewohnt zurückhaltende Art und Weise.

Das soll jetzt nicht heißen, dass sich der Muskelzwerg auf einmal nur noch säuselnd äußert, sonder eher, dass sein Gesang auf "Circle Of Snakes" nicht gerade in den Vordergrund gemischt wurde. Irgendwie scheint das aber symptomatisch für die Scheibe zu sein, denn wirklich Herausragendes leistet Danzig damit nicht. Selbst die Schlampen im Booklet können nicht wirklich überzeugen, vielleicht sollte man die besser bei den Produzenten irgendwelcher Hip Hop-Videos buchen und nicht aus drittklassigen Pornos.

Egal, zurück zur Musik. Die hat zwar tatsächlich den behaupteten sehr düsteren Touch, jedoch scheinen sich Glenn und der zumindest für die Albumaufnahmen zur Band zurückgekehrte Tommy Victor (Prong) nicht so ganz einig zu sein, in welche Richtung sie den lenken wollen.

Zwar ahnt man immer wieder die bluesigen Ansätze, mit denen Danzig sich von vielen anderen abgehoben haben, doch auch der Industrial-Tiefschlag von "Blackacidevil" scheint hin und wieder durch. Da nicht nur der Gesang keinen Glanzpunkt setzt, sondern auch Drums und Gitarre kein produktionstechnisches Meisterwerk sind, geht der Scheibe, trotz einiger guter Songs, recht schnell die Luft aus.

Mit einem gewissen Hitpotential ausgestattet sind Stücke wie "1000 Devils Reign", das melancholische "Skullforest" oder das etwas rockigere "Night, Besodom". Mit dem erdigen "Nether Bound" und dem etwas zügigeren "Black Angel, White Angel" kommen noch zwei Tracks hinzu, die ebenfalls in Ordnung gehen, aber das ist im Schnitt leider kein großer Knaller, den der Mann so langsam brauchen könnte, um nicht an Bedeutung zu verlieren.

Trackliste

  1. 1. Wotans Procession
  2. 2. Skincarver
  3. 3. Circle Of Snakes
  4. 4. 1000 Devils Reign
  5. 5. Skull Forrest
  6. 6. Hellmask
  7. 7. When We Were Dead
  8. 8. Night,Besodom
  9. 9. My Darkness
  10. 10. Nether Bound
  11. 11. Black Angel,White Angel

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