laut.de-Kritik

Power Metal mit erhöhter Schlagzahl.

Review von

Nach dem ersten Höreindruck verspürte ich nicht unbedingt den Drang, eine Review zu vorliegendem Album zu schreiben. Immerhin steht der recht traditionelle Power Metal bei mir nicht allzu hoch im Kurs. Doch je öfter sich das Album bei mir im Player dreht, desto fester bleibt es im Gehörgang stecken.

Eigentlich hat die selbstbetitelte Dark At Dawn-Scheibe ja schon anderthalb Jahre auf dem Buckel, nur kamen AFM Records mit der Veröffentlichung irgendwie nicht aus der Hüfte. Dass man da als Band schon beinahe verzweifeln kann, ist nur allzu verständlich, immerhin sind die elf Songs auf "Dark At Dawn" durch die Bank recht stark. Einmal mehr liegt das vor allem an Sänger Thorsten Kohlrausch, der wohl den Inbegriff der typischen Reibeisenstimme aufbietet.

Einen gelungenen Einstand legt das Trio mit dem zügigen "The Alliance" hin. Die Nummer ist zwar so was von typisch Power Metal, dass man es beinahe schon als bieder bezeichnen muss, aber die Power stimmt und Thorsten wertet das Ganze eben nochmal auf. Ebenfalls mächtig Feuer unterm Arsch hat "Crossbreed", das vor allem im Chorus abzischt wie Onkel Heinz zehn Minuten nach dem Kräutereinlauf. Auch "Glorious Duty" spielt nochmal mit erhöhter Schlagzahl, geht aber nur auf dem dritten Platz ins Ziel.

Mit dem Titeltrack oder dem fast schon an Lake Of Tears in ihrer stärksten Phase erinnernden "Roses Of Light" konzentrieren sich die Jungs aus Osterode eher auf den epischen Midtempobereich, machen dort aber ebenfalls eine sehr gute Figur. Während das getragene, fast schon balladeske "Avalon" gleich zu gefallen weiß, benötigt "The Passage" vielleicht ein paar Anläufe mehr. Sobald der Song aber seine Anlaufschwierigkeiten überwunden hat, passt das wieder.

"The Ones With The Fiery Eyes" überzeugt mich nur im Chorus wirklich und bleibt ansonsten etwas blass. Dafür stimmt das abschließende, wieder sehr episch ausgefallene "Sons Of The Sea" recht versöhnlich. So manche Pagan-Band würde sich nach solch einem Song die Finger lecken. Bleibt nur zu hoffen, dass Dark At Dawn endlich mal ihre Probleme mit dem Line-Up in den Griff bekommen.

Trackliste

  1. 1. The Alliance
  2. 2. Dark At Dawn
  3. 3. Avalon
  4. 4. Crossbreed
  5. 5. Roses Of Light
  6. 6. Road To Eternity
  7. 7. Fearless
  8. 8. The Passage
  9. 9. The Ones With Fiery Eyes
  10. 10. Glorious Duty
  11. 11. Sons Of The Sea

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