laut.de-Kritik

Brachiale Riffs und spieltechnische Finesse.

Review von

Der Sänger einer Band ist nun mal ihr Aushängeschild. Wenn ein Wechsel hinter dem Mikro stattfindet, ist das meist maßgeblicher, als bei jeder anderen Position innerhalb der Combo. Mit diesem Problem haben Darkane in ihrer Karriere nun schon zum zweiten Mal zu kämpfen.

Nach dem bärenstarken "Layers Of Lies" hat Sänger Andreas Sydow seine Sachen gepackt, weil er sich bei Darkane wohl nicht mehr sonderlich wohl fühlte. Hatte er am Erbe von Lawrence Mackrory schon schwer zu tragen, muss sich sein Nachfolger nun also an zwei großartigen Sängern messen lassen. Da zieht Jens Broman bedauerlicherweise den Kürzeren. Der Construcdead-Fronter muss sich als Shouter mit Sicherheit nicht hinter seinen Vorgängern verstecken, doch in Sachen Klargesang gibt es deutliche Differenzen.

Trotzdem besteht eigentlich kein Grund zur Klage, wenn man sich "Demonic Art" durch die Löffel pfeift. Zumindest nicht, wenn man Fan von Truppen wie The Haunted, Carnal Forge oder Exodus ist. Darkane fahren mal wieder ein verdammt fettes Thrash-Brett auf, geizen dabei nicht mit brachialen Riffs und spieltechnischer Finesse, würzen das Ganze aber an den richtigen Stellen mit ein paar Melodien und dem notwendigen Maß Eigenständigkeit.

Dabei hat man mit dem Intro "Variations Of An Eyerush" und dem Beginn von "Execution" sogar ein paar höchst epische Sachen dabei, die man eher bei manchem Power Metaller vermuten würde. Das hält aber nicht lange vor, denn "Leaving Existence" rückt den Kopf gleich wieder zurecht - oder dreht ihn einfach um 180 Grad nach hinten, wenn man nicht aufpasst. Was die Instrumental-Fraktion hier vom Stapel lässt, ist wirklich atemberaubend.

Die Schweden präsentieren auf der Scheibe eine richtig schöne Mischung aus Hochgeschwindigkeits-Geschossen und Abrissbirnen im Midtempo. Dazu passt die etwas derbere Stimme von Jens ausgesprochen gut, der sich auch in den wenigen, klaren Passagen achtbar schlägt. Allzu weit sind Darkane von seiner anderen Truppe Construcdead ja nicht weg, auch wenn es hier eine Spur technischer zugeht. Fans der genannten Bands werden an "Demonic Art" auf jeden Fall ihre Freude haben.

Trackliste

  1. 1. Variations Of An Eyerush
  2. 2. Leaving Existence
  3. 3. Demonic Art
  4. 4. Absolution
  5. 5. Execution
  6. 6. Impetious Constant Chaos
  7. 7. Demigod
  8. 8. Soul Survivor
  9. 9. The Killing Of I
  10. 10. Wrong Grave
  11. 11. Still In Progress
  12. 12. Wrath Connection

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