laut.de-Kritik
Deutscher Gothik-Metal ohne übertriebene Klischees.
Review von Michael EdeleWieder eine Band, die ich fälschlicherweise schon lange in den ewigen Jagdgründen wähnte. Glücklicherweise habe ich mich geirrt, denn "Astral Adventures" knüpft genau da an, wo "Diving Into Darkness" 2000 aufgehört hat.
Wenn man einen kurzen Blick auf die History von Darkseed wirft, dann ist meine Annahme auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich hat sich an der Livefront seit der letzten Scheibe nichts mehr getan, und nachdem sich Drummer und Basser verabschiedet hatten, gab es von Darkseed nicht mehr viel zu hören, da sich auch Sänger Stefan auf seinen Nebenprojekte konzentrierte. Doch nachdem es über ein Jahr gedauert hat, die neue Scheibe endlich fertig zu stellen, kann sie endlich aus dem Regal gezogen werden.
Mir sind Darkseed erst seit "Give Me Light" bekannt und im Gegensatz zu Genre-Kollegen wie Crematory haben sie es immer geschafft, ihren Gothik-Metal ohne übertriebene Klischees durchzuziehen. Für manche könnten sie es auf diesem Album etwas übertrieben haben, denn mit der ehemaligen Haggard-Sängerin strapazieren sie den Wechselgesang zwar sehr häufig, jedoch nie über die Maßen. Außerdem ist die weibliche Stimme immer sehr angenehm und niemals im nervigen Opernbereich.
Wie auf den bisherigen Scheiben auch gelingt es den Münchnern fantastisch, simple Riffs mit eingängigen Melodien zu verbinden und damit eine Atmosphäre zu schaffen, die wunderbar zum Träumen einlädt. Zwar treten vereinzelt auch härtere Riffs auf ("Life" oder "Souls Unite"), die dann einen richtig guten Drive entwickeln, doch gleicht Stefan das entweder durch seinen Gesang aus, oder es treten unauffällige Melodien von Keyboard oder Gitarre vom Hintergrund nach vorne, die den gewünschten Ausgleich schaffen. "Dying Land" und "Where Will I Go" sind meine Favoriten und damit als Anspieltipps zu empfehlen.
Da sie inzwischen die vakanten Posten wieder besetzt haben, bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass sie das neue Album auch entsprechend auf Tour promoten werden. Drei Jahre auf das nächste Lebenszeichen warten, will ich nämlich nicht noch mal.
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