laut.de-Kritik
Zeigen den Deathcore-Kiddies, wo der Hammer hängt.
Review von Michael EdeleIch bin mir immer noch nicht darüber im Klaren, warum Despised Icon ausgerechnet zwei Brüllwürfel in ihren Reihen brauchen. Zum einen sind die Unterschiede der beiden Geräusch-Lieferanten nicht sonderlich groß und zum anderen ist die Textdichte auch nicht so hoch, dass das zwei gesunde Lungenflügel nicht auch allein pressen könnten.
Wie dem auch sei, die Kanadier legen mit "Day Of Mourning" ihr mittlerweile viertes Werk vor und zeigen den ganzen Deathcore-Kiddies, wo der Hammer hängt. Allerdings versuchen sich die Jungs nicht ums Verrecken als Meister der abgefahrenen Breaks und der 5000. Note in 20 Sekunden zu beweisen, sondern setzen auf flüssige Songs. Die setzen sich derweil immer noch aus zahlreichen Breaks, Breakdowns und jeder Menge Gebretter zusammen, doch dabei bleiben sie immer relativ gut nachvollziehbar.
Parts im allseits bekannten Hasenfick-Tempo gibt es noch genügend zu hören, doch Despised Icon sind sich mittlerweile nicht zu schade, das Tempo zu drosseln und zwar abseits der gängigen Breakdowns. Das sorgt für eine zusätzliche Portion Grooves, die Neu-Basser Max Lavelle und Drummer Alex Pelletier mächtig voran treiben. Was Letzterer stellenweise hinter seinem Drumkit abliefert, ist ohnehin nicht von dieser Welt.
Der Schritt zum reinen technischen Death Metal ist noch nicht vollzogen, doch es hat den Anschein, als ob die Entwicklung so langsam aber sicher in diese Richtung geht. In "Diva Of Disgust" verzichten die beiden Fronter schon weitgehend auf nervige Screams. Auch in Sachen Produktion haben sie sich vom klinischen Sound des Vorgängers distanziert und klingen damit eine ganze Spur fetter.
Im Veröffentlichungsduell mit Dying Fetus, die diese Woche "Descend Into Depravity" releasen, zieht "Day Of Mourning" noch den Kürzeren. Das beruht aber mehr oder minder allein auf einer gewissen Abneigung, gegen all die Breakdowns der Franko-Kanadier.
5 Kommentare
geil! neues despised icon album
Wird ein Blindkauf
Was jetzt? Also keine "Meister der abgefahrenen Breaks", "abseits der gängigen Breakdowns", aber am Ende dann doch eine "gewisse Abneigung gegen all die Breakdowns"? Hab jedenfalls bisher nur mal reingehört, und ich fands so ganz ok.
Also ich find die Singleauskopplung schonmal nicht übel...
Das einzige was mir bei dieser Band nur immer wieder unangenehm hochkommt, ist ihre Hip-Hop-Bushido-Gedenk-Attiüde, die sie immer an den Tag legen.
Hab mir das Video zur Single reingezogen...da kriegt man das kalte Kotzen was das angeht...die zwei Fronter sehen echt teilweise aus wie Klone von Aggro Berlin (auch wenn se davon im Leben sicher noch nichts gehört haben)..
Nichts desto trotz ganz gute Mucke!
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
also ich finds scheiße, dass auf der neun platte keine pigsqueals mehr sein solln. und als hardcorler zieht man oft so sachen an