laut.de-Kritik
Freibadmusik für Oberstüfler mit Spaßgarantie.
Review von Vicky ButscherWarum ich als berüchtigte Fanatikerin des britischen Pop diese CD besprechen wollte? Erstens, weil das Cover nach dem größten Trash seit langem aussieht und zweitens gibt es auf dem Album eine äußerst merkwürdige Version des Blur-Schrammel-Hits "Song 2" zu hören.
Und dann habe ich den Rest gehört. Kleiner Kulturschock für mich. Ja, angeblich hat dieser Mann schon mit Peter Tosh und Bob Marley zusammen gearbeitet. Na, wenn da mal nicht der Promoter schummelt ... "Freibadmusik für Oberstüfler" fällt meinem Mann für Zitate, Kollege Schiedel, dazu ein. Da trifft er den Nagel auf den Kopf. Aber nicht, dass jemand denkt, auf diesem Album sei ausschießlich Sommersonnenreggae zu hören ...
Man nehme einen großen Topf und packe so ziemlich jeden erdenklichen Musikstil rein. Nun rühre einmal um und erhalte: Eine dicke Portion Spaß mit Earl Zinger aka Rob Gallagher. Ja, der Ex-Acid Jazz-Man. Man hört diese Vergangenheit raus. Daneben gibts eine ordentliche Portion Reggae, Ragga, Downbeat, Elektro, gerne auch mal eine Prise Latin oder was Trippiges. Jamaica Calling, Ibiza gleich hinterher?
All das hört man auf dem Album in den verschiedensten Kombinationen. Mal wie auf "Battle Of The Mic", wo fette Beats mit einer fürchterlichen Mickeymaus-Stimme gespickt werden, die auf "Ringa Dinga Zinga" als Shouter wieder auftaucht, oder groovy-relaxed und dabei doch verspielt wie "On My Way Home". Dann plötzlich lateinamerikanische Rhythmen auf "Escape From Ibiza" und "Got To Get To Ibiza" gefolgt von hiphoppigen Beats ...
Die volle Palette eben. Der schönste Titel, fast schon Easy Listening, folgt mit "Go Round". Repeat-Taste, wo bist du? Ähnliches gilt für "Metropolis". Dann folgt mit "Galaxy" der extrem tanzbodentaugliche Dancehall-Track, im Original von der amerikanischen Jazzfunk-Formation War. Vor allem will die Platte aber eins: Sich selbst nicht allzu erst nehmen und Spaß machen. Ich mache mit!
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