laut.de-Kritik
Elf Mal im Midtempo mit der Axt durch den Wald.
Review von Michael EdeleBereits 2007 entschlossen sich Earth Crisis zur Reunion und legten seitdem schon diverse Bühnen in Schutt und Asche. Die Jungs sorgten früher mit ihrer straighten, fast schon militanten Straight Edge- und Veganer-Philosophie für einige Kontroversen, sind ihrer Linie dabei aber immer treu geblieben.
Musikalisch war das ja nicht so der Fall, denn das letzte Studioalbum "Slither" hatte sich für manchen doch zu sehr von den Wurzeln entfernt und war schlicht und ergreifend nicht mehr das Gelbe vom Ei. Ganz ehrlich: Ich bin froh, dass die Jungs zurück sind und beweisen, dass sie nach wie vor ein paar Metalcore-Granaten abfeuern können, die kaum hinter den Sachen zurück stehen, die sie 1995 mit "Destroy The Machines" veröffentlichten.
Neue Impulse verpassen Earth Crisis der Szene natürlich zu keiner Zeit und Fans der jüngeren Generation dürften kaum verstehen, warum man die Jungs aus Syracuse Truppen wie Hatebreed oder Born From Pain vorziehen sollte. Objektiv betrachtet gibt es da auch keinen Grund. Es sei denn, man will unbedingt zum Vorreiter der Szene greifen, anstatt zu (meistens nicht weniger guten) Vertretern der zweiten Generation.
Fakt ist jedenfalls, dass Earth Crisis auf "To The Death" elf Mal im Midtempo durch den Wald axten und dabei mit brachialen Grooves und den stinkwütenden Shouts von Fronter Frank Buechner alles platt machen. Dass dabei in Sachen Abwechslung nur selten was geboten wird, bleibt leider nicht aus.
Gerade mal "So Others Live" bricht vom Tempo in der Strophe mal nach oben aus. Ansonsten bleiben Speed und Aggressionspegel meist auf gleich hohem Level.
Mit Tracks wie "To The Ashes", "When Slaves Revolt" oder "Control Through Fear" stehen ein paar massive Brecher auf dem Programm. In "When Slaves Revolt" ist sogar ein kurzes Solo zu hören, was für Earth Crisis nahezu Neuland bedeutet. Das macht "To The Death" zu einer starken Metalcore-Scheibe, die nicht nur für Old School-Fans interessant sein dürfte.
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