laut.de-Kritik

Frisch, unverbraucht und mit dem Kopf durch die Wand.

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Bei einem Bandnamen wie Firebrand Super Rock denkt man als erstes an dreckigen Schweinerock der Marke Hellacopters, Gluecifer und Konsorten. Doch weit gefehlt: Das Quartett aus Edinburgh hat mit dem Schaffen der Mannen um Nikke Andersson bis auf die Anzahl der Bandmitglieder eher weniger gemeinsam.

In der schottischen Hauptstadt geht es wesentlich härter zur Sache. Hier läuft in den heimischen vier Wänden eher Judas Priest, Machine Head und altes Metallica-Zeugs anstelle von Kiss, New York Dolls und MC5.

Während sich drei Oldschool-Metalisten an ihren Instrumenten austoben, als gäbe es kein Morgen, sorgt Sängerin Laura Donnelly an vorderster Front für eindrucksvollste stimmliche Untermalung des Riff- und Solo-Infernos ihrer Mitstreiter. Der Opener "River Of The Dead" pendelt noch recht verhalten zwischen treibendem abgedämpftem Power-Chording und Doom-lastigen Elementen hin und her, ehe die Combo spätestens mit "Into The Black" alle Ketten sprengt und dabei aufs Gaspedal tritt, bis sich die Fußsohlen entzünden.

Frisch, unverbraucht und mit dem Kopf durch die Wand. Schon lange wurde klassischer Metal, NWOBHM, Thrash und Doom nicht mehr so gehaltvoll in einen Topf geworfen wie auf dem Debut der Highlander.

Virtuose Fingerarbeit an den Gitarren, kraftvolle Stimmeinlagen und ein rundum knackiger Sound sorgen für permanentes Bang-Verlangen oberhalb der Schultern. "Iron Void" beruhigt die Gemüter kurzzeitig mit schleppender und vertrackter Rhythmik, bevor "The Unborn" der NWOBHM huldigt.

Iron Maiden, Dio und Sabbath klopfen an die Tore des Höllenschlunds, wenn sich "Hell's Mouth" über sieben Minuten lang von einer Riff-Attacke zur nächsten hangelt und nicht viel übrig lässt als Schutt und Asche. Donellys Organ beweist vor allem auf "Wheel Of Pain", dass sie es ohne Probleme mit jeglichen Stimmlagen aufnimmt. Das klingt bisweilen ausdrucksstärker als so manche Männerkehle im Nieten- und Leder-Biz.

Sicherlich hätte man sich das überflüssige und etwas uninspirierend wirkende Instrumental "Beneath The Nameless City" sowie das ein oder andere ausufernde Solo sparen können, doch letztlich bietet der Erstling des britischen Vierers mehr Licht als Schatten. Sollte man sich fürs Zweitwerk auch noch in puncto Songwriting und Harmonien steigern, dürfte der Nachfolger bei gleichbleibender Qualität des Restes durchaus an der 4er-Wertung kratzen. Bis dahin erfreuen wir uns am soliden Erstwerk und hoffen auf die Zukunft.

Trackliste

  1. 1. River Of The Dead
  2. 2. Into The Black
  3. 3. Wheel Of Pain
  4. 4. Iron Void
  5. 5. The Unborn
  6. 6. Hell's Mouth
  7. 7. Beneath The Nameless City
  8. 8. Falling Down
  9. 9. Born To Die
  10. 10. Cleansed By Fire

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