laut.de-Kritik

Das soll die neue schwedische Punk-Supergroup sein?

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Das soll also die neue schwedische Punk-Supergroup sein? Mathias Färm, Gitarrist von Millencolin, Magnus Hägerås Axtmann bei den Peepshows und Fredrik Granberg, hauptberuflich bei Randy hinter den Fellen haben sich zusammen getan und bringen unter dem Pseudonym Franky Lee ihre Vorstellung von Powerpoppunk unter die Leute.

Das lässt sich mit "Solitary" durchaus geschmeidig an. Vor allem, dass sie nach zwanzig Sekunden schon die Cowbell rausholen, macht sie in der Redaktion hoffähig. Power zeichnet Franky Lee aus, Melodie, Gitarrenwände (klar, bei zwei Saitenartisten, die den Bass abwechselnd eingespielt haben und bis zu einem Dutzend Lagen Gitarre auf dem Album unterbrachten) und catchy Hooklines sind weitere Markenzeichen.

Der Einsteiger, und nicht nur der, weist schon eindeutige Referenzen an Millencolin auf, allein die markante Stimme Nikola Sarcevics fehlt. Noch einen Tick schneller gehts bei "Antifreeze", hier entwickelt Färm eine charmant-punkige Rotzigkeit in der Stimme. Ein stampfend-treibender Rhythmus prägt "Cold Eyes", auch das hier klingt äußerst schwedenpunktypisch.

Schon "Admit Defeat" gehört nicht mehr zu den Highlights des Albums, mit "Pick Your Poison" steigt der Eingängigkeitsfaktor wiederum. Sonderlich innovativ ist es nicht, wie das Trio hier aufspielt, aber solide allemal! Die erste Single "The World Just Stopped" gehört zu den schwereren Songs auf "The Cutting Edge", und so wechseln sich eingängig schnelle Nummern mit langsamen, leicht bedrückenden Songs ab. Und ich will verdammt sein, wenn das Riff am Anfang von "Be Real" nicht von Van Halen geklaut ist!

Der Begriff "cutting edge" kann sowohl Schnittkante, aber auch Spitzenposition bedeuten, das Adjektiv "cutting-edge" steht im englischen für "innovativ" oder "wegbereitend". Diese Worte auch auf die Musik Franky Lees anzuwenden, wäre wohl etwas zu viel des Guten. Allerdings machen sie das, was sie anpacken, auch gut, und wer auf melodischen Punk mit einem guten Quäntchen Rock steht, kann sich durchaus an Franky Lee versuchen.

Trackliste

  1. 1. Solitary
  2. 2. Antifreeze
  3. 3. Cold Eyes
  4. 4. Admit Defeat
  5. 5. Pick Your Poison
  6. 6. The World Just Stopped
  7. 7. Waiting To Go Off
  8. 8. Angels
  9. 9. Be Real
  10. 10. Your Complexion
  11. 11. No Lies That Small
  12. 12. The Way I'm Going
  13. 13. (Outro)

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