laut.de-Kritik

Stoner-Rock-Kreativschub dank Alex Lifeson von Rush.

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Immerhin machen Fu Manchu keinen Hehl daraus, dass sich ihr Kernsound nicht mehr groß weiterentwickelt. Den Albumtitel "Clone Of The Universe" darf man nämlich getrost wörtlich verstehen. Die Song-DNA ist dieselbe wie vor fünf, vor zehn, vor zwanzig Jahren auch schon: Stoner Rock mit Attitüde. Oder doch nicht? Ein paar kleine Überraschungen haben Scott Hill und seine Wüstlinge doch doch parat.

Allerdings verstecken sie die ganz am Ende der Platte. Vorher wiegen sie ihre Fans noch in wohliger Sicherheit. Hill schnarrt seine leicht pissigen Punk-Vocals heraus, die Gitarren schwanken zwischen behäbigen Black Sabbath- ("Slower Than Light"), fuzzigen 08/15-Desertrock- und einfach gestrickten, aber druckvollen Circle-Pit-Riffs. Scott Reeder am Schlagzeug holt mal wieder Cowbell und Shaker raus ("Intelligent Worship"), schielt aber zwischendurch auch auf Krawall gebürstet gen Agnostic Front ("Clone Of The Universe"). Einen Originalitätspreis gewinnen Fu Manchu hierfür sicher nicht.

Mit guten 18 Minuten bringt das Highlight des Albums dann genauso viel Laufzeit auf die Uhr wie die restlichen Tracks zusammen: "Il Mostro Atomico". Das "Atommonster" entpuppt sich als Jamtrack par excellence. Während sie in der ersten Hälfte von "Clone Of The Universe" eher die faustschüttelnde Abteilung der Stoner-Meute bedienten, widmen sich Fu Manchu nun den Kiffköppen, die sich unter ihrem Haarvorhang in Trance wiegen.

Ein hypnotisches Riff jagt das nächste, die Gitarren schwurbeln sich durch psychedelische Leads, entfesseln Pentatonik-Soli und Hill steckt sich einen spacigen Delay-Effekt ans Mikro. Im letzten Drittel walzt ein wabernder Synthesizer durch die zähe Riffmasse, bevor Reeder mit Percussion etwas auflockert. Maßgeblich an der Entstehung des Tracks beteiligt war übrigens Alex Lifeson (Rush). Vielleicht ist ihm dieser Kreativschub zu verdanken. Bahnbrechend ist das Ergebnis im großen weiten Stoner-Multiversum zwar nicht, im Fu Manchu-Kosmos jedoch eine willkommene Abwechslung.

Um die Sammlung zu komplettieren ist "Clone Of The Universe" sein Geld also allemal wert. Die Traditionalisten geben sich innerhalb ihrer Komfortzone keine Blöße. Im Idealfall regt sie der spaßige Rausschmeißer-Jam dazu an, künftig öfter in diese Richtung zu gehen. Außerdem beweisen Fu Manchu beim Cover-Artwork mal wieder ein sicheres Händchen. Farbe in dein Leben!

Trackliste

  1. 1. Intelligent Worship
  2. 2. (I've Been) Hexed
  3. 3. Don't Panic
  4. 4. Slower Than Light
  5. 5. Nowhere Left To Hide
  6. 6. Clone Of The Universe
  7. 7. Il Mostro Atomico

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