laut.de-Biographie
Gary Louris
Gary Louris ist ein Musiker, der sich im Bandgefüge wohl fühlt. Ansonsten wäre es nicht zu erklären, dass er fast ein Vierteljahrhundert benötigt hat, um sein erstes Soloalbum fertig zu stellen. "Ich habe Platten auf viele verschiedene Weisen aufgenommen. Dabei habe ich gemerkt, dass ich am meisten die Synergie liebe, die zustande kommt, wenn mehrere Leute zusammen spielen. Da entstehen Nuancen und Fehler. Wenn der Take fertig ist, hast du einen vergänglichen Moment für immer festgehalten. Ich finde das sehr aufregend", erklärt er auf seiner Webseite.
1955 in Toledo, Ohio geboren, lernt Louris erst Klavier, dann Gitarre. Im College beginnt er, eigene Lieder zu schreiben. 1983 tritt er der Rockabilly-Combo Safety Last bei und nimmt mit ihr das Album "Struck By Love" auf. Ein Jahr später trifft er bei einem Konzert den Sänger und Gitarrist Mark Olson, der ihn dazu überredet, seiner neuen Band The Jayhawks beizutreten.
Nach Olsons Ausstieg 1995 übernimmt Louris die alleinige Führung. Doch auch ihm gelingt es nicht, die Band aus ihrer Geheimtippnische zu befreien, obwohl er dem ursprünglichen Folk-Rock erst einen rockigeren, dann einen poppigeren Anstrich verpasst. Dafür beschäftigt er sich an einer Reihe anderer Projekte. Mit Jayhawks-Bassist Marc Pearlman ist er seit 1992 Mitglied von Golden Smog, eine eher lose Gemeinschaft an Musikern, der unter anderen Jeff Tweedy von Wilco und Dan Murphy von Soul Asylum angehören. Neben der Bühnentätigkeit nehmen sie auch gelegentlich Alben auf. Nach "Down By The Mainstream" (1996) und "Weird Tales" (1998) kommt lange nichts. Die dritte Veröffentlichung folgt erst 2006 ("Another Fine Day"), die vierte ein Jahr später ("Blood On The Slacks").
Der plötzliche kreative Ausbruch lässt sich mit dem faktischen Ende der Jayhawks Mitte des neuen Jahrtausends erklären. Erst geht Louris mit seinem alten Kollegen Olson auf Tour, dann schreibt er an drei Liedern für "Taking The Long Way" der Dixie Chicks. Davor hat er unter anderem schon mit Counting Crows, Joe Henry, Lucinda Williams, The Sadies und Black Crowes zusammen gearbeitet.
Chris Robinson, Sänger der Black Crowes, revanchiert sich, in dem er Louris erstes Album unter eigenem Namen produziert. Beteiligt ist auch Susanna Hoffs von den Bangles. Auf "Vagabond" (2008) sind die Americana-Spuren der Jayhawks noch zu hören, in einem üppigen Klangkostüm hört sich das Album aber eher nach Classic Rock der Marke Eagles an, ohne deren kommerzielle Orientierung.
Bereits 2005 hat er wieder mir Mark Olson angebandelt und ist mit ihm auf Tour gegangen. Nach der Veröffentlichung von Louris' Solomühe entsteht mit "Ready For The Flood" ein weiteres Werk.
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