laut.de-Kritik

Die Italo Rock-Lady zeigt sich heiter bis wolkig.

Review von

Gianna Nannini zeigt sich im neuen Gewand, hat jedoch ihre Rockstiefeletten nicht vergessen. Faszinierend vielseitig und zeitgenössisch ist das neue Album geraten. Der klassische Nannini-Rock findet allerdings einen frischen Anstrich durch elektronische Klänge, die von Produzent Armand Volker und Soundtüftler Christian Lohr professionell verarbeitet und in Szene gesetzt sind.

Mit "Aria" betritt Nannini das Land der Experimentierfreude und überrascht mit restaurierender Rockaufbereitung. Nicht das sie sich unweigerlich der Zeit anpasst, nein, sie setzt eigene Akzente und behält dabei ihren ursprünglichen Stil. Zwar wirkt der digitale Sound erst ein wenig befremdlich, doch findet gewiss eine rasche Gewöhnung an die jünger wirkenden Stücke statt.

Die Komposition von Rock-Elementen mit sinfonischen Streicher-Arrangements und elektronischen Sequenzen macht "Aria" zusammen mit Giannas rauer und kraftvoller Stimme zu einem Erlebnis für Rockliebhaber. Die Auseinandersetzung mit dieser Scheibe erlaubt sowohl hypnotische Zustände als auch eine vitale und rebellische Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen.

In ihren Texten, die in Zusammenarbeit mit der Autorin Isabella Santacroce entstanden, erforscht Nanini die Tiefen und Wunder von Liebe und Leidenschaft. Meist geht es in ihren Texten um den Willen und den Mut zum Anderssein, um unser Gefangensein im Ego, um Freiheit und den Erhalt einer Märchenwelt, die immer mehr zu verschwinden droht. Die Rockerin will nicht nur oberflächlich konsumierbar sein, sondern auch innerlich aufrütteln.

Gianna Nannini hat so viel Phantasie, Kraft und Liebe wie möglich in "Aria" einfließen lassen. Die Melodien sollen mit wenigen Akkorden überzeugen. Auf ihrer Suche nach einem energiegeladenen Powersound scheint sie durchaus erfolgreich gewesen zu sein. Die Künstlerin bleibt nicht stehen in ihrer Entwicklung und zeigt dabei sowohl Reife als auch eine kindliche Verträumtheit: das ist hör- und spürbar.

Trackliste

  1. 1. Volo
  2. 2. Uomini A Meta
  3. 3. Aria
  4. 4. Dj Morphine
  5. 5. Sveglia
  6. 6. Immortale
  7. 7. Crimine D'amore
  8. 8. Meravigliosamente Crudele
  9. 9. Mio
  10. 10. Amore Cannibale
  11. 11. Battiti E Respiri
  12. 12. Un Dio Che Cade
  13. 13. Nuova Era

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