laut.de-Kritik
Ein Exkurs in Sachen Rotz'n'Roll-Business.
Review von Michael EdeleVier Jahre sind es her, dass Gluecifer die Reißleine gezogen und sich aus dem Rotz'n'Roll-Business verabschiedet haben. Vier Jahre, in denen manch andere Band die Kuh mit Best Of-Scheiben und dergleichen melken würde.
Nicht so Gluecifer. Die Norweger haben dieses Jahr bereits die absolut sehenswerte DVD "Farewell To The Kings Of Rock: Live In Oslo" veröffentlicht und legen nun mit "B-Sides And Rarities 1994-2005" ein ebenfalls hochwertiges Produkt vor.
People Like You präsentiert sich dabei einmal mehr als Label mit Stil und klopft 17 Tracks auf die Ohren, die es unverständlicherweise nicht auf die regulären Veröffentlichungen von Biff Malibu und Co. geschafft haben.
Den Reigen eröffnet das relativ relaxte, aber dennoch treibende "Desolate City" - nach Angaben der Band, der letzte Song, den man gemeinsam geschrieben hat. Wäre verdammt schade drum gewesen, wenn der nie die Öffentlichkeit erreicht hätte. Überhaupt stellt man sich oftmals die Frage, nach welchen Kriterien B-Seiten-Track ausgesucht wurden. Bis auf das etwas ausufernde "Shitty City" findet sich eigentlich kein Lückenfüller.
Von der ein oder anderen Veröffentlichung abgesehen sind die meisten Nummern zwar bekannt, aber in gesammelter Form auf einem Album macht das schon was her. Zumal Kracher wie "Plastic Hand", "Rock'n'Roll" oder "Mano A Mano" richtig Laune machen. Und auch die allererste Single "God's Chosen Dealer" klingt noch immer frisch und frei von der Leber weg.
Das gilt nicht weniger für die beiden Coverversionen. Zum einen "Thunder And Lightning" von Thin Lizzy, zum anderen "Surrender" von Cheap Trick. Wie beim absolut mitreißenden "Ape And Essence" gibt es hier eine äußerst coole Klaviereinlage zu hören.
Beendet wird der Exkurs in die Vergangenheit vom nicht weniger coolen Blues Rocker "Snyltegjesten", der mit vereinzelter Hammondorgel glänzt. Ein Must-Have für Fans - und Neueinsteiger.
2 Kommentare
Geil, als Gluecifer Fan muss ich das natürlich haben....
Jedoch muss ich, auch durch die rosarote Fanbrille sagen, dass Gluecifer die Kuh doch etwas melken: Die Konzert DVD "Live in Oslo" unterscheidet sich nur minimal von der, nur vermeintlich früher erschienenen "Royally Stuffed"... (Ok, es ist ein anderes Konzert, aber trotzdem....zudem hatte Royally Stuffed noch alle Musikvideos..)
Die B-Seiten Kompilation ist jedoch löblich...
Ach ja, und "Desolate City" wurde veröffentlicht, auf dem Soundtrack eines norwegischen Gangsterfilms..
@Trickster («
Ach ja, und "Desolate City" wurde veröffentlicht, auf dem Soundtrack eines norwegischen Gangsterfilms.. »):
Den wie viele Leute außerhalb Norwegens gesehen haben? Keiner???