laut.de-Kritik
Fies rumpelndes Black- und Death Metal-Gebräu.
Review von Michaela PutzGoatwhore aus New Orleans haben sich räudigen Black Metal mit Todesmetall-Einflüssen auf die Bockshörner geschrieben. Der Titel des aktuellen Albums bezieht sich darauf, dass sie die letzten Jahre nicht ohne einschneidende Zwischenfälle verbrachten. Erst war Fronter Ben Falgoust nach einem Busunfall an den Rollstuhl gefesselt. Dann musste die Band während der Aufnahmen vor Hurrikan Katrina flüchten.
Ist dieser angebliche Fluch vielleicht der Grund, warum es bei Goatwhore wieder heftig rumpelt in der Metalkiste? Zumindest gehen die US-Schwarzmetaller, bei der (Ex-) Crowbar und Soilent Green-Mitglieder am Start sind, um einiges härter zur Sache als beim Vorgänger. Keyboards sucht man hier sowieso vergeblich. Das Ganze klingt teilweise so old school, dass man sich fast an die älteren Celtic Frost erinnert.
Trotzdem verwehren sie sich keinen neueren Einflüsse und bewegen sich auf diesem Werk immer wieder am schmalen Grat zwischen Black und Death Metal mit diversen Punk-Anleihen.
Das ziemlich groovende "Wear These Scars Of Testimony" leitet die erste Runde mit genüsslichem Geknüppel und fiesem Gekeife ein. Goatwhore liefern dreckige und rohe Rifftiraden mit einem schrecklich keifenden und spuckenden Frontmann Ben Falgoust am Mikro. Drummer Zack Simmons knüppelt in einem Höllentempo und spart nicht an Blastbeat-Attacken. "Bloodletting Upon The Cloven Hoof" legt gleich noch ein Häufchen Boshaftigkeit drauf und schmettert dem Hörer bedrohliche Gitarrenbretter um die Ohren.
Eine starke und druckvolle Nummer ist "Alchemy Of The Black Sun Cult", das mit seinem Death Metal-Einschlag ein wenig an Unleashed erinnert. Bei "My Eyes Are The Spears Of Chaos" wird die Schlagzahl wieder erhöht, Ben Falgoust setzt zum üblichen Gekeife an. Ein weiterer Höhepunkt ist das heftig bolzende "Forever Consumed Oblivion", und beim Titeltrack "A Haunting Curse ..." scheint sich Frontkeifer Falgoust so richtig auszukotzen.
Mehr in die Death Metal-Kerbe schlägt "Silence Marked By The Breaking Of Bone". "… Of Ashen Slumber" ist dagegen ein Instrumentalstück von gerade mal 56 Sekunden Dauer, danach verdrischt Simmons beim letzten Song "I Avenge Myself" noch mal ordentlich die Felle.
Verantwortlich für den dreckigen Sound, der trotzdem nach guter Produktion riecht, war Morbid Angels Erik Rutan. Endergebnis ist eine giftige Orgie aus bösartigen Riffs, höllischen Drums und dem rohen Gekeife von Falgoust. Wer auf rumpelnden Black/Death Metal steht, soll seinen verfluchten Arsch in den nächsten Plattenladen tragen und sich von Goatwhore platt knüppeln lassen.