laut.de-Kritik
Spagat zwischen Pop und krachenden Riffs.
Review von Svenja SteinDas siebte Album der Frankfurter heißt tatsächlich – "7". So einfach kann das Leben manchmal sein! Mittlerweile haben die Jungs ja eine 15-jährige Bandgeschichte auf dem Buckel und so wird es Zeit, ein Zeichen zu setzen: Die Rheumakissen dürfen ruhig noch ein paar Jährchen im Schrank verstauben. Dafür sorgt u.a. Mixer Flemming Rasmussen, der bis dato vor allem für seine Arbeit mit Metallica von sich Reden machte.
Außerdem mit von der Partie: Billy Gould, seines Zeichens Ex-Basser Faith No Mores. Gould produzierte nicht nur die Platte, sondern ist mittlerweile auch tatsächlich festes Bandmitglied bei Harmful. Holla! Das neue Album soll innerhalb von nur zehn Tagen aufgenommen und in weiteren vier Tagen gemischt worden sein. Ob die Platte dadurch Schaden genommen hat?
Sicher nicht. "Sieben" knüpft amtlich an den Vorgänger "Sis Masis" an. Wie üblich jagen die Jungs zwischen Heavy, Noise und Alternative hin und her, ohne dabei auf zu viel Pop einerseits und Brachialrock andererseits zurückzugreifen. Der politische Ansatz des Vorgängers wird nicht weitergeführt, dieses Mal steht eher Songwriting im Mittelpunkt. Mit groovigen Sounds und erstklassigem Handwerk dürfte die Platte die Fans wieder mitnehmen.
"Old Mistakes" sucht sich entspannt und energisch zugleich den Weg in die Ohrmuschel. Der Spagat zwischen Pop-Melodien und krachenden Riffs gelingt. "Another Life" ist noch um einige Nuancen eingängiger als der Opener, was vor allem am locker daher geschnippten Intro liegt. "Elaine" fesselt mit genial wummernden Riffs. Tja, Noise kann eine spannende Angelegenheit sein. Das zeigen auch die Ecken und Kanten von "Tension" oder "Tenderly.
Ruhender Pol der Scheibe bleibt die Nummer "Not In Love", die einen Hauch von Frühling verbreitet: Erste Blumensprösslinge, vorbeiziehende Wolken und wohlig-warme Sonnenstrahlen auf der Haut kommen in den Sinn. Ähnlich schön klingen "Hide", "Long Gone" und "Recipe". Letzterer Song kommt mit fetten Drums a là Queens Of The Stone Age daher. Und mit "Break Point" geben sie sich noch mal die ganze rockige Blöße: Da steckt Zunder dahinter! Von wegen alte Knacker.
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