laut.de-Kritik
Spanische Girl-Power mit Indie-Pop-Hooks.
Review von Kai ButterweckAuf den ersten Blick wirken Ana García Perrote, Ade Martín, Amber Grimbergen und Carlotta Cosials wie vier handzahme Teenie-Girls mit den üblichen Marotten. Sie kichern viel, sind neugierig und präsentieren sich äußerlich gepflegt und ihrem Alter entsprechend. Alles ist bunt, die Haare liegen schön und jeder neue Tag wird mit kollektivem Lächeln begrüßt.
Sperrt man das spanisch-niederländische Quartett aber zusammen mit einem Drumset, einem Bass, zwei Gitarren und einer Handvoll Mikrofone in einen Raum ein, fällt die Fassade in sich zusammen wie ein Kartenhaus im Herbstwind. Dann wird aus dem liebreizenden Vierer die Band Hinds; eine kratzbürstige All-Girl-Combo, die nach Lust und Laune drauf los spielt. Heraus kommt dabei ein völlig eigenständiges Potpourri aus kantigen Lo-Fi-Sounds und überschwänglichen Indie-Pop-Hooks.
Bereits der Einsteiger ihres Debütalbums beweist: Die vier Madrileninnen haben es musikalisch faustdick hinter den Ohren. Mit ihrer Mixtur aus psychedelischem Jangle- und Twee-Pop erinnern Hinds an Künstler wie Ty Segal, Mac DeMarco oder an die Black Lips. Über schnorrigen Riffs und holpernden Beats thronen die Organe der beiden Frontdamen Ana und Carlotta.
Der teils dreckige, teils mit 50s-Charme glänzende Gitarrenpop präsentiert sich angenehm entfernt vom glatt produzierten Standard der Gegenwart. Songs wie die chaotische Dynamik-Perle "Fat Calmed Kiddos", das schrammelige Singalong-Highlight "Castigadas En El Granero" und der herrlich schiefe Garage-Popper "Chili Town" verzücken Freunde von unkonventionellen Songstrukturen und rauem Teenie-Charme.
Eine Band, die auf einem fünftägigen Festival (South By Southwest) 16 Shows spielt, währenddessen nicht duscht, kaum schläft und sich primär von Zigaretten und Alkohol ernährt, kann eigentlich gar nicht anders. Sie muss frisch und authentisch klingen. Muy bien hecho!
6 Kommentare mit 5 Antworten
Um mal etwas deutschen Sexismus zu zelebrieren: Leckere Mäuschen, denen ich gerne mal meine Bestandsbibliothek zeigen würden. Ich finde die alle heißer als die Helene und die Musik ist auch hörbar.
die beiden sängerinnen sind anbetungswürdig.
Aber òla!
https://www.youtube.com/watch?v=fnBLQvWqpmY
Der Song macht schon Laune.
Also eine Leserwertung von 1 ist absolut nicht gerechtfertigt. Mir gefällt das Album richtig gut, klingt als hätten die Mädels Bock gehabt und das steckt an. 4/5
video zu chili town:
https://www.youtube.com/watch?v=cdHVboNNkAo
album macht spass.
wertung passt.
Mein Sommeralbum 2016
Puh, Chili Town find ich ganz schön kacke, hat vielleicht auch mit dem Video zu tun, aber der Sound ist ganz schön mies produziert.
Da hatte ich jetzt doch mehr erhofft bei all dem Hype
So viele Lobenshymnen männlicher User. Muss ja tolle Musik sein!
Ja - die Musik ist wirklich der Wahnsinn. Mindestens 1/5.
kann man schwer wiedersprechen