laut.de-Kritik
Kickender Alternative Rock mit melancholischem Unterton.
Review von Eberhard DoblerHoobastank gehören zu jener Sorte harter Alternative Bands, deren musikalischer Weg seit Seattle klar vorgezeichnet ist: Hardcore und melodiöser Rock behalten die Oberhand. Man gibt sich durchaus grooveorientiert - aber nur solange genügend Abstand zum Hip Hop besteht! Legt die Combo dann noch ein gelungenes Major-Debut vor, wird von "eigener Handschrift" oder "gutem Songwriting" gesprochen. So ist das bei Hoobastank - aber eben auch bei tausend anderen Rock-Bands.
Im diesem Fall schafft es Sänger Douglas Robb jedoch, eingängige Melodien mit melancholischem Unterton unpeinlich zu präsentieren. Seine Vocals sind zentral für den Sound des Quartetts. Sollte den Kaliforniern jemals der große Durchbruch beschert sein, können sich seine Band-Kollegen bei ihm bedanken. Die Refrain-Vocals von "Running Away" sind wahrlich mehr als gelungen.
Anfangs sind Hoobastank recht abwechslungsreich. Emo-Core ("Pieces"), Midtempo ("Running Away") wechseln sich mit schnelleren Rockstücken ("Crawling In The Dark", "Remember Me") oder gar einen Drumcomputer-Intro ("Let You Know") ab. Mit der Zeit passiert dann aber in puncto Songwriting nicht mehr viel: ordentliche Geschwindigkeit, melodiös und schnörkellos. "Hello Again" mag hier als prototypischer Alternative Rock-Track herhalten.
Einzig das legere "To Be With You" fällt mit seiner untypischen Instrumentierung etwas aus dem Rahmen. Ein schöner Song. Hoobastank erinnern durchaus an Incubus, mit denen sie sich den Produzenten teilen, oder auch an Alien Ant Farm. Letztendlich gehen die Kalifornier nicht auf die Nerven, dürften aber live ein kickenderes Erlebnis abgeben als auf Platte.
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