laut.de-Kritik
Spätestens seit der Euro 2000 kein Geheimtipp mehr.
Review von Michael EdeleDie Hooverphonics sollten einem nicht zuletzt wegen ihres Auftritts bei der Eröffnungszeremonie des Europapokals 2000 mit dem Song "Visions" noch gut in Erinnerung sein, der extra für dieses Event geschrieben wurde und jetzt auf der Single "Mad About You" mit drauf ist.
Mit "The Magnificent Tree" legen Geike Arnaert, Aley Callier und Raymond Geerts ihr inzwischen drittes Album vor, welches ihren Bekanntheitsgrad ohne Zweifel erweitern wird. Schon die erste Single ließ den Hörer nach einmaligem Konsum nicht mehr los. Die sanfte, ergreifende und doch zwingende Stimme Geikes schlägt sofort in ihren Bann und zwingt den Finger schon beinahe automatisch auf die Repeat-Taste.
Die Bezeichnung "Movie Music" oder "Soundtrack Sound" ist, so verwirrend sie klingen mag, die einzig mögliche Beschreibung. Jeder Song ist wie die Musik zu einem kleinen Film, der sich für jeden in seiner Phantasie entwickelt, unter dem Kopfhörer und mit geschlossenen Augen. Dieses Album muss von jedem selbst erlebt werden und wird seinen Charakter je nach Stimmung und Umgebung ändern und immer wieder überraschen.
Denjenigen, die keinen Fußball mögen - sprich, die die Band noch nicht kennen - seien als Orientierung Portishead oder Massive Attack angegeben, die im Zusammenhang mit Hooverphonic immer wieder genannt werden. Speziell der erste Vergleich dürfte aufgrund ähnlicher stimmlicher Veranlagung am ehesten greifen. Doch auch der Name Tori Amos spukt mir gerade bei "Mad About You" immer wieder im Kopf herum.
Für die besinnlichen, ruhigen Stunden des Tages ist diese CD der Tipp. Da ich davon aber so wenig habe, gibt's auch "nur" vier Punkte, andernfalls wären auch durchaus fünf drin gewesen.
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